Replik

Wer sind die Gewinner? Die Pensionisten nicht

(c) Peter Kufner
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Karl Sochers Forderung, „die Höhe der Pensionen zu verringern“, ist nicht nur Gift für das System, sondern vor allem für die Wirtschaft.

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Die Pensionisten zu den „Gewinnern“ der Coronakrise zu erklären, wie Karl Socher das in der „Presse“ (vom 29. 8.) getan hat, und ihnen die alleinige Tilgung der Kosten aufzubürden ist ein Ansinnen, das heftig zurückgewiesen werden muss! Wer sind die echten Gewinner? Wohl eher Amazon und einige andere, sicher nicht die Pensionisten! Die Gegenfinanzierung der von der Regierung geschnürten Milliarden-Hilfspakete („Koste es, was es wolle“) steht derzeit (noch) nicht auf der Tagesordnung. Und grundsätzlich: Die Pensionisten auf deren Kosten bzw. auf das Pensionssystem zu reduzieren ist eine von vielen subtilen Altersdiskriminierungen in unserer Gesellschaft, gegen die der Pensionistenverband vorgeht.

Konkret wird von Socher ein späteres Pensionsantrittsalter gefordert und suggeriert, dass dies in der Hand der kurz vor der Pension Stehenden liege. Das Gegenteil ist der Fall: Hohe Arbeitslosigkeit und in der Folge keine Chance auf Beschäftigung für Menschen ab 50 Jahren, Firmenzusammenbrüche und damit verbundene Kündigungen und in zunehmenden Maße auch ein Hinausmobben aus dem Erwerbsleben sind die Realität. Länger arbeiten ist dann möglich, wenn es dafür altersgerechte Jobs gibt!

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