Fahrbericht

Ford Puma: Ein Katzensprung vom Coupé zum kleinen SUV

Kleinwagen als Basis, Dreizylinder als Antrieb: Ford Puma 1,0 Ecoboost mit 125 PS.
Kleinwagen als Basis, Dreizylinder als Antrieb: Ford Puma 1,0 Ecoboost mit 125 PS.(c) Die Presse/Clemens Fabry
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Fords Anwärter in der Klasse der kleinen Cross-over: Der Puma bemüht sich um einen agilen Eindruck.

Wien. Bei den eher kritischen Beobachtern des wundersamen SUV-Booms in unseren Breiten hat sich ein Begriff für diese Gattung breitgemacht: Krapfenautos.

Muss man auch ein Modell, das ausgerechnet nach einer scheuen Wildkatze benannt ist, dazurechnen? Der Ford Puma tut sein Bestes, einen krapfenartigen Eindruck zu vermeiden. Die Flanken sind mit kräftigen Sicken durchzogen, die Dachlinie fällt brüsk ab, und die Motorhaube wird von prominenten Stegen begrenzt, ein bisschen wie die Kotflügel des 911. Jede Menge optisches Drama also haben die Stilisten dem kompakten Cross-over (Länge: 4207 mm, Radstand: 2588 mm) ins Blech gezeichnet, und ja, nach unserem Dafürhalten zählt der Puma zu den ansehnlicheren Vertretern seiner Gattung.

Technisch basiert er auf dem Fiesta, es definiert also ein Kleinwagen die Platzverhältnisse an Bord, darüber soll die erhöhte Sitzposition nicht hinwegtäuschen. Diese Art Auto wird als Ersatz für kleine Coupés gekauft (Ford hatte einmal eines namens Puma), und so werden sie auch genutzt: allein oder zu zweit, nur selten für die Familie, die mit einem bodennahen Kombi besser bedient ist.

Somit will der Puma auch oder vor allem als Spaßauto wahrgenommen werden. Dafür wendet Ford zwei Kniffe an: Der 125-PS-Motor, wiewohl ein kleines Aggregat mit einem Liter Hubraum und drei Zylindern, spricht bei niederen Drehzahlen freudigst auf Gasbefehle an. Das fühlt sich beim Anfahren an, als wollte das Auto losspringen wie eine Katze auf die Beute. Sportlichkeit soll damit suggeriert werden, ebenso wie mit der ausgesprochen zackigen Lenkung. Mit der Kurvenfreude ist es dann doch nicht allzu weit her, denn viel Rückmeldung erhält man in flotten Kurven nicht. Aber der Puma fühlt sich ausreichend agil an, und die Knackigkeit seiner Schaltung ist vorbildlich. Der Testverbrauch betrug 6,8 Liter, erwartbar und unauffällig im Fach. Weniger die große „Mega“-Wanne unter der Kofferraumabdeckung. Praktisch für Sport-Kramuri, aber bitte nicht missverstehen: Mit Flüssigkeit sollte man sie nicht füllen. Sicherheitshalber wurde die Batterie aus der Gegend nach vorn unter den Beifahrersitz umgesiedelt, damit ja nichts passiert. Gute Sitze, viel Ausstattung: kein unguter Geselle, der Puma. Ab 24.990 Euro. (tiv)

Compliance-Hinweis: Die Reisen zu Produktpräsentationen wurden von den Herstellern unterstützt. Testfahrzeuge wurden kostenfrei zur Verfügung gestellt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.09.2020)

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