Tagelanges Warten auf Tests und Ergebnisse sowie Sprachbarrieren machen das rechtzeitige Ermitteln und Isolieren von Infizierten praktisch unmöglich.
Die Verzögerungen würden erst beginnen, nachdem man jemanden bei 1450 erreicht habe, sagte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) zuletzt sinngemäß. Und räumte damit unabsichtlich, aber dafür umso deutlicher das Kernproblem von Wiens Krisenmanagement ein – nämlich das Contact Tracing, also das Ermitteln und Isolieren der Kontaktpersonen von Infizierten. Diese wichtigste Maßnahme bei der Bekämpfung der Corona-Epidemie droht nicht nur außer Kontrolle zu geraten, das ist sie schon.
Hintergrund des unglücklichen Sagers von Hacker war sein Versuch zu beschwichtigen, indem er klarstellen wollte, dass in jedem Fall abgehoben wird, wenn jemand mit Symptomen 1450 anruft. Zwar häufen sich seit Wochen auch Beschwerden über Wartezeiten bei der Hotline, aber die größere Gefahr birgt natürlich das zu lange Warten auf Tests und deren Ergebnisse. Teilweise vergehen fünf Tage, bis ein Verdachtsfall getestet wird, und weitere fünf bis zum Vorliegen des positiven Befundes, was ein effizientes Contact Tracing unmöglich macht. Die Gründe dafür sind auch, aber nicht nur auf Versäumnisse der Stadt zurückzuführen.