Eklat

Lockdown, aber Salzburg muss laut Uefa in Tel Aviv spielen

APA/GERT EGGENBERGER
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Die Fußball-Union Uefa fällte ein umstrittenes Urteil, das Hinspiel zum Champions-League-Playoff findet am kommenden Dienstag doch in Israel statt.

Salzburg. „Wir harren der Dinge“, eröffnete Salzburg-Pressesprecher Christian Kirchner zu Mittag noch eine Pressekonferenz zum anstehenden Heimspiel des Meisters am Samstag gegen Altach. Sie wurde allerdings von Fragen zum Champions-League-Playoff mit Maccabi Tel Aviv am kommenden Dienstag dominiert. Um 22 Uhr wurde Gewissheit, dass die Uefa anders denkt als Politik und Public-Health-Experten. Man bestimmte, dass Salzburgs Auswärtsspiel trotz des am Freitag erfolgenden Lockdowns in Tel Aviv stattfinden muss.

Zuschauer sind von Europas Fußball-Union weiterhin keine zugelassen. Doch die Fußballer sollten nicht um den Vorteil beraubt werden, ein „Heimspiel“ zu haben, so die bürokratische Erklärung aus Nyon. Also wird ein Alptraum von RB-Trainer Jesse Marsch Wirklichkeit: Salzburg muss trotz des Corona-Shutdowns im Bloomfield Stadion spielen, will man erneut in der Champions League auflaufen.

„Möchte nicht in Israel spielen“

Die Freude darüber hielt sich bei den Salzburgern freilich in Grenzen. Marsch hatte darauf gehofft, dass ein neutraler Boden gefunden werden könnte. Und, mit Griechenland oder Zypern waren auch zwei Länder bereit, dieses Spiel zu übernehmen als Austragungsort. Es mutet skurril an, dass über alle Bedenken hinweg entschieden wurde und auch, dass Sportdirektor Christoph Freund in der ersten Aussendung nicht Kritik dazu übte. „Maccabi ist eine routinierte und spielstarke Mannschaft, auf die wir uns vorbereiten werden.“

Dass Salzburg zuvor elf Mal in Qualifikationen zur Millionenliga gescheitert war, darf nicht übersehen werden. Im Vorjahr war man dank der Fünfjahres-Wertung fix qualifiziert. Was sagte Marsch noch Donnerstagmittag? „Ich möchte nicht in Israel spielen.“ Davon war um 22 Uhr keine Rede mehr. Jetzt muss er. (est/fin)

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