Prähistorie

Wie die Mütter der Urgeschichte lebten

Katharina Rebay-Salisbury (ÖAW) und Doris Pany-Kucera (ÖAW, NHM) mit dem Becken einer bronzezeitlichen Frau.
Katharina Rebay-Salisbury (ÖAW) und Doris Pany-Kucera (ÖAW, NHM) mit dem Becken einer bronzezeitlichen Frau.Luiza Puiu
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Wiener Forscherinnen untersuchten tausend Skelette aus archäologischen Gräberfunden der Bronze- und Eisenzeit, um mehr über das Leben der damaligen Mütter, Kindererziehung und Familienformen herauszufinden.

Wer ein Kind auf die Welt bringt, durchlebt nicht nur einen komplexen physischen und emotionalen Prozess, sondern wird auch mit der Verschiebung der eigenen Rolle innerhalb der Gesellschaft konfrontiert. Wie einschneidend diese Veränderung und der damit verbundene Identitätswandel sein können, erlebte Katharina Rebay-Salisbury bei der Geburt ihres ersten Kindes vor acht Jahren. Die Prähistorikerin ließ es allerdings nicht bei dieser Erfahrung bewenden: „Ich wollte wissen, wie Frauen der Urgeschichte Mutterschaft erlebten, und musste feststellen, dass es dazu kaum Erkenntnisse gibt.“

Sieben bis acht Kinder

Sie beschloss kurzerhand, das Feld selbst zu erschließen. „Unser heutiges Standardmodell sind zwei Kinder“, erklärt Rebay-Salisbury, die am ÖAW-Institut für Orientalische und Europäische Archäologie forscht. „Diese Norm ist so stark, dass sich die meisten Frauen daran orientieren. Mich interessierte, ob es solche Ideologien auch in prähistorischen Zeiten gab.“ Seit mittlerweile fünf Jahren geht die Forscherin dieser Frage nach – erst gefördert vom Wissenschaftsfonds FWF, aktuell mit einem ERC-Starting-Grant. Die Suche nach Antworten wurde zu einer großen methodischen Herausforderung.

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