Douglasie, Roteiche oder Robinie? Boku-Forscher untersuchen, ob nicht heimische Baumarten unsere Wälder resistenter machen können – gegen die Herausforderungen der globalen Erwärmung.
Ökologie und Ökonomie verwechselt man nicht nur leicht beim Drüberlesen, sondern es gibt bei ökologischen Herausforderungen sogar ähnliche Lösungsansätze wie in der Wirtschaft. „Man soll nicht nur auf ein Pferd setzen, sondern besser das Risiko streuen und sein Portfolio erweitern“, sagt Elisabeth Pötzelsberger und spricht dabei von der Forstwirtschaft. Im EU-Projekt „Non-native Tree Species for European Forests“ (NNEXT), das bereits abgeschlossen ist, war sie für die Koordination zuständig und verband vom Institut für Waldbau der Boku Wien aus über 200 Forschende in ganz Europa, um Möglichkeiten und Risken des Einsatzes von nicht heimischen Baumarten genauer zu studieren.
In dem Projekt wurde der Begriff „nicht heimisch“ mit „nicht europäisch“ gleichgesetzt, damit alle Beteiligten von derselben Sache sprechen. „Freilich kann ein in Österreich heimischer Baum wie der Bergahorn in Skandinavien als nicht heimische Art zu einem Problem werden: Der Bergahorn ist dort ein gefürchteter invasiver Neophyt.“ Eine Erkenntnis des Projekts ist, dass Baumarten, die ursprünglich nicht aus Europa stammen, zur Diversifizierung der hiesigen Wälder beitragen können. „Es wäre falsch, Fehler, die etwa bei Monokulturen der Fichte gemacht wurden, heute zu wiederholen“, sagt Pötzelsberger, die nun am European Forest Institute (EFI) in Bonn arbeitet.