Stadttheater Klagenfurt

„Elektra“: Not und Bedrängnis in Mykene

Zwischen riesigen Rohren: Nicola Beller Carbone als Elektra beim Rupfen einer Puppe.
Zwischen riesigen Rohren: Nicola Beller Carbone als Elektra beim Rupfen einer Puppe.Stadttheater Klagenfurt/Arno Pöschl
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„Elektra“ unter den erschwerten Umständen einer vollgepackten Bühne: Dirigent Nicholas Carter rettet, was er retten kann.

Akute Raumnot im kärntnerischen Mykene: Was früher einmal ein Königspalast war, ist nun heruntergekommen zu einem Vorhof der Hölle. Überdimensionierte Abgasrohre aus grau oder schwarz schillerndem Plastik drängen aus den Proszeniumslogen raumfüllend auf die Vorderbühne. Eine plumpe Skulptur ohne Kunstcharakter, eben nur ein Bühnenbild (von David Hohmann), ein Koloss vielleicht als Chiffre für kaputte Psychen – oder eine Anstalt der Müllverbrennung. Dahinter erst ist das Orchester postiert, während sich die Sänger auf engsten Plätzen des überbauten Orchestergrabens orientierungslos tummeln.

Dergleichen läuft Theatergesetzen zuwider und schafft einfach Probleme. Und das bei „Elektra“, die ja als die Herausforderung schlechthin gilt, alle Kapazitäten eines Hauses fordert. Gut, man versteht ja, dass ein ehrwürdiges Stadttheater sich einmal nicht nach der Decke strecken möchte, und dass in Zeiten wie diesen einem Neustart besondere Bedeutung zukommt. Dazu erklärte sich der neue Intendant, Aron Stiehl, dem Publikum ausführlich, streute seinem Vorgänger Florian Scholz, der angeblich diese Saison noch programmiert haben soll, Rosen.

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