Im Keller Blutza und Saurüssel

Über Jahrzehnte im Off gelegen – langsam erwachte die Region.
Über Jahrzehnte im Off gelegen – langsam erwachte die Region.Thomas Hofmann
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Langsam wurde mir klar, worauf ich mich eingelassen hatte: Ich war ein Reisender, kein Weitgereister, aber ein Vielgereister – ich besuchte jedes Dorf. Über die Entdeckung des Weinviertels – ein Rückblick nach vorne.

Thomas Hofmann

Geboren 1964 in Wien. Studierte Paläontologie an der Universität Wien. Mag. rer. nat. Bibliothekar und Archivar an der Geologischen Bundesanstalt. Zuletzt erschienen: „Es geschah in Transdanubien – Neuigkeiten und Bilder von damals“ (Edition Winkler-Hermaden, Schleinbach); „Abenteuer Wissenschaft – Forschungsreisende zwischen Alpen, Orient und Polarmeer“ (Böhlau Verlag).

Angefangen hat es im Sommer 1994, als ich Othmar Pruckners druckfrischen Reiseführer über das Kamptal in Händen hielt. Er war der erste in der neuen Reihe „Falters Feine Reiseführer“. Der ganzheitliche Ansatz, die Mischung – Natur, Kultur, Sport, Essen und Trinken – gefielen mir. „Das mach ich auch!“, war mein erster Gedanke. So kontaktierte ich den „Falter“ und bot das nordöstliche Weinviertel als „Feinen Reiseführer“ an. Armin Thurnher, Herr und Herausgeber des „Falters“, musste nicht lange überzeugt werden: „Aber bitte machen Sie das gesamte Weinviertel, wir wollen es 1995 herausbringen.“

Langsam wurde mir klar, worauf ich mich eingelassen hatte, fad sollte mir nicht werden. Ich habe zwar Weinviertler Wurzeln; meine Eltern stammen aus Unterstinkenbrunn, Ferien und Wochenenden verbrachte ich in Stronsdorf, aber meine Weinviertler Welt anno 1994 war eine regional begrenzte. Dass das Marchfeld einen Fixplatz in meinem Buch hatte, war zwar mir, aber den Marchfeldern nicht klar. „Wir sind keine Weinviertler, wir sind Marchfelder“, hörte ich öfters. Bei den weiteren Auflagen des Reiseführers zollten wir den Marchfeldern im Titel Tribut: „Das Weinviertel und das Marchfeld“.

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