Donauinselfest

Hoch auf dem roten Wagen

Donauinselfest 2020 – einmal gänzlich anders
Donauinselfest 2020 – einmal gänzlich andersMichèle Pauty
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Statt Massen auf engstem Raum erreichte das jetzt zu Ende gehende Event nur verstreute Grüppchen. Für Organisator Thomas Waldner dennoch eine Erfolgsstory.

Wien. So sehr der Handel Laufkundschaft liebt, so gemischt sind die Gefühle von Künstlern diesbezüglich. Wenn es darum geht, die Aufmerksamkeit, ja vielleicht sogar die Zuneigung von vorbeihetzenden Menschen zu gewinnen, fühlt sich nur mehr eine Minderheit wohl. Ein Künstler, der nicht genannt werden will, fand das diesjährige Donauinselkonzept, das mit verstreuten Gartenkonzerten und spontanen Stockautobusgigs lockte, wegen des Buhlzwangs sogar „demütigend“.

Für ambulantes Publikum aufzuspielen ist ja wirklich nichts für jeden. Für den gebürtigen Weinviertler Onk Lou, der jahrelang als Straßenmusiker in ganz Europa für Hutgeld spielte, war es allerdings ein Heimspiel, als er vor ein paar Tagen die Verstärker einschaltete, um in Neubau, Simmering und der Josefstadt aufzuspielen. Hoch auf dem roten Wagen, auf dessen Wände die Losung bunt aufgemalt war − „Ganz Wien − Donauinselfest“ war da zu lesen −, stimmte Onk Lou seinen Schnalzer „Whatcha Say“ an und wunderte sich darüber, dass er nun tatsächlich auf der Mariahilfer Straße vom Dach eines Doppeldeckerbusses herunterbrüllen durfte, ja musste.

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