Motor

Zur Abwechslung ein ehrliches Wort

Wie viel CO2 produzieren Elektroautos wirklich? Nicht alle verschleiern die Wahrheit.

Dass Batterie-betriebene Elektroautos (BEV) keinen Auspuff haben, verleitet manche zur Annahme, es wäre emissionsfrei. Eine falsche Annahme, auf der freilich die Hoffnung auf Klimarettung durch das BEV und großzügige staatliche Förderprogramme gründen.

Dabei finden die Emissionen nur anderswo statt – maßgeblich dort, wo die Akkus hergestellt werden. Zur genauen Höhe dieser CO2-Emissionen kursieren jede Menge Studien und Schätzungen. Nun hat sich ein Autohersteller in die Diskussion eingebracht: Polestar, die Elektro-Division von Volvo.

Kein Vergleich. „Die Autoindustrie hat ein Transparenzproblem“, sagt Fredrika Klarén, Leiterin der Nachhaltigkeitsabteilung des Unternehmens. Darauf sei man gestoßen, als man den „fossilen Fußabdruck“ (Carbon footprint) des neuen Modells, Polestar 2, kommunizieren wollte. „Es fehlt dem Konsumenten die Vergleichsmöglichkeit.“

Klarén zog nun die Werte eines vergleichbaren Benzinmodells heran, naheliegend aus dem eigenen Konzern – und als Ausnahme in der Branche, die diesbezügliche Werte nicht oder nur unvollständig veröffentlicht. So kam man zum Ergebnis, dass das eigene Elektroauto in der Produktion mit insgesamt 26 Tonnen CO2-Ausstoß über jenem des Volvo XC40 mit Benzinmotor liegt – um zehn Tonnen darüber. Der Treiber der Emissionen beim Elektroauto sind die energieintensive Herstellung der Akkus und der Bauteile aus Aluminium, die wiederum notwendig sind, um das hohe Akku-Gewicht zu kompensieren.
Wie geht es weiter? Sobald die Autos an Kunden ausgeliefert sind, verbessert sich die Bilanz des E-Autos; es falle im Betrieb zu den 26 Tonnen CO2 nur noch eine zusätzliche an – „solang es ausschließlich mit erneuerbarer Energie wie Windkraft betrieben wird“.
Bei Kohlestrom im Energiemix wächst der Footprint dagegen auf 42 bis 50 Tonnen CO2 an.

Laut den Berechnungen von Polestar kommt das Benzinauto über den gesamten Lebenszyklus auf 58 Tonnen CO2.

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