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Diesen drei Aktien geben Experten besonders hohes Kurspotenzial

Drei Aktien mit besonders hohem Potenzial.
Drei Aktien mit besonders hohem Potenzial.APA/AFP/LILLIAN SUWANRUMPHA
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Europa statt USA lautet derzeit der Rat der Fachleute. Drei Aktien bieten sich für diesen Schwenk besonders an – mit viel Luft nach oben.

Wo wäre der Kapitalmarkt ohne die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken, speziell der US-amerikanischen Fed? Die Frage ist zugegeben etwas müßig, denn die Antwort darauf ist ohnehin traurig. Und so kann man nur Robert Halver, dem Kapitalmarktanalysten der Baader Bank, zustimmen, der da befindet: „Einen besseren Freund als die Fed werden Aktien nie haben.“

Allein, allmächtig ist auch die Fed nicht. Zumindest will sie nicht allein die Verantwortung für das Krisenmanagement tragen. Fed-Chef Jerome Powell hat diese Woche zwar klar signalisiert, den Leitzins angesichts der Coronakrise offenbar über Jahre an der Nulllinie zu belassen. Aber er hat seine Ansicht bekräftigt, dass der Staat die finanzielle Unterstützung ausweiten müsse.

Damit liegt der Ball bei der republikanischen Regierung. Die aber hat die Präsidentenwahlen im November um die Ohren und muss mit den Demokraten um ein Konjunkturprogramm ringen. Keine guten Voraussetzungen für das Winterquartal, das sonst zu den besten an der Börse zählt.

Wenig Wunder also, dass die Börsen seit der Wochenmitte der Mut verlassen hat. Viel Puste haben sie ohnehin seit ein, zwei Monaten nicht mehr. Und in den USA ist die Korrektur von Anfang September so stark eingefahren, dass eine Erholung bis heute nicht einmal ansatzweise probiert worden ist.

Man wird kaum dem widersprechen können, was Bill Gross, Mitgründer der Investitionsgesellschaft Pimco, neulich zu Bloomberg gesagt hat: Ein Großteil, wenn nicht sogar alle fiskalischen Anreize, die beigetragen haben, die Aktienkurse anzukurbeln und die Zinssätze zu senken, seien vorbei. „Fast überall auf der Welt kann nur wenig Geld verdient werden – ob es nun einen Covid-19-Impfstoff gibt oder nicht.“

Kein allzu erfreuliches Gesamtbild also. Und daher auch keine notwendige Eile für Zukäufe. Die Bewertungen sind trotz Korrektur hoch. Die Diskrepanz zwischen Marktgeschehen und wirtschaftlicher Realität ist markant, die neue Coronawelle gerade im Kommen.

Gewiss, Geld ist genug auf dem Markt, Alternativen zu Aktien bleiben rar. Bemerkenswert, dass Experten zunehmend zu einer Abkehr von den USA und mehr Engagement in Europa raten. Der eigenwillige Umgang der USA mit Covid-19 sowie vor allem die anstehenden Wahlen in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft machen hellhörig. Und im Vergleich haben europäische Aktien ohnehin Aufholbedarf.

Wo viel zu holen ist? Sicher beim deutschen Versorger RWE (ISIN: DE0007037129), meint Goldman Sachs und hat am Donnerstag das Kursziel für die Aktie, die knapp 31 Euro kostet, von 42,5 auf 44 Euro angehoben. Das Votum hatte schon zuvor auf „Conviction Buy“ gelautet. Der Versorger habe sich – mit der Kapitalerhöhung vor einem Monat um zwei Mrd. Euro zum Ausbau des Erneuerbare-Energie-Portfolios – erhebliche Mittel zur Sicherung künftigen Wachstums verschafft, heißt es in der Studie. So könnten Belastungen, die 2023 und 2024 durch das Auslaufen von Offshorekontrakten entstünden, umschifft werden. Der Markt übersehe bislang das Potenzial für Investitionen.

Das könnte auch beim niederländisch-britischen Online-Essenslieferanten Just Eat Takeaway.com (ISIN: NL0012015705) der Fall sein. Als Vertreter der Krisengewinnerbranche arbeitet er gerade an der Fusion mit dem US-Konkurrenten GrubHub, womit er nächstes Jahr in eine neue Liga vorstößt. Die Bank Citi hat die Aktie, die 92 Euro kostet, diese Woche mit einem Buy-Votum aufgenommen und mit einem Kursziel von 138 Euro versehen, weil die Wachstumsaussichten des Unternehmens „gut untermauert“ seien. JP Morgan hat das Kursziel erhöht und sieht 70 Prozent Potenzial.

Die Aktie des steirischen Sensorenherstellers AMS (ISIN: AT0000A18XM4), seit der Besprechung im Mai hier um ein Drittel gestiegen, hat den jüngsten Seitwärtstrend eben nach oben aufgelöst, weil ein neuer Sensor vorgestellt worden war und die AMS-Firma Osram die Prognose erhöht hatte. Als Lieferant von Apple dürfte AMS von dessen Produktoffensive profitieren. Hauck & Aufhäuser hat das Ziel für die 18,4 Franken teure Aktie nun von 31,5 auf 33 Franken erhöht und auf die „Alpha List“ (besonders großes Potenzial) gesetzt.

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