Black Monday

Wer reich werden will, muss auch Kurseinbrüche aushalten

Seit dem Börsegang hat sich die Netflix-Aktie vervierhundertfacht.
Seit dem Börsegang hat sich die Netflix-Aktie vervierhundertfacht.(c) REUTERS (Mike Blake)
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Es gibt viele gute Gründe, einst gute Aktien wieder zu verkaufen. Ein starker Kursrückgang allein ist aber kein Argument dafür.

er starke Anstieg einiger Technologieaktien sowie die jüngste Korrektur werfen einmal mehr die Frage auf, wie lang man dem Kursverfall einer einst guten Aktie zuschauen soll, bis man sich schließlich doch von ihr trennt. Das kann manchmal durchaus sinnvoll sein, wie etwa langjährige Aktionäre von Ölkonzernen wissen. Die Papiere von Royal Dutch Shell haben seit ihrem Zwischenhoch im Jahr 2018 um 60 Prozent nachgegeben.

Hätte jemand bei einem Minus von 20 Prozent verkauft, hätte sich das durchaus ausgezahlt. 20 Prozent sind eine beliebte Schwelle für Stop-Loss-Orders, also automatische Verlustbegrenzungen. Die Sinnhaftigkeit von solchen Stop-Loss-Orders ist umstritten. Sie sind eher für jene Anleger ratsam, die selten bis nie in ihr Depot schauen. Denn Stop-Loss-Orders können auch Ärger bereiten: Bei einem kurzfristigen Absturz wird oft zu einem schlechten Preis verkauft. Die Verlustbegrenzungen ersparen einem auch nicht, sich von Zeit zu Zeit doch um sein Depot zu kümmern: Nach Aktiensplits etwa muss man die Orders vielfach neu setzen. Hinzu kommt, dass nicht jeder starke Rückgang ein Grund zu verkaufen ist. In schwachen Marktphasen (wie zuletzt im März) werden vorübergehend auch gute Aktien nach unten gezogen.

Auch Übernahmen oder Kapitalerhöhungen, die sich langfristig positiv auf das Geschäft eines Unternehmens auswirken, können kurzfristig zu Kursrückgängen führen. Automatisch beim Unterschreiten einer bestimmten Schwelle zu verkaufen ist also nicht unbedingt eine gute Idee.

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