Das Geschäft rund um Haustiere boomt seit Jahren. Die Coronakrise hat diesen Trend noch beschleunigt. Investoren können bei zahlreichen Unternehmen auf steigende Aktienkurse setzen.
Wien. Briefträger und Gaskassiere sollen ja ein gespaltenes Verhältnis zu den Vierbeinern haben, die sie mit Zähnefletschen und Knurren schon am Gartentor bzw. im Stiegenhaus begrüßen. Das dürfte jedoch die Ausnahme sein – meist bellt, miaut oder zwitschert es fröhlich aus den vier Wänden. Dieses „Konzert“ wird immer lauter – rund 30 Prozent aller Österreicher besitzen ein oder mehrere Haustiere: Zwei Millionen Katzen und 830.000 Hunde sowie eine halbe Million andere Kleintiere sind quasi Familienmitglieder. Wobei die USA auch für Hund und Katz das Land der unbegrenzten Möglichkeiten sind. Nirgendwo geben Menschen mehr Geld für ihre Haustiere aus. Mit rund 160 Dollar pro Kopf lassen die Amerikaner etwa doppelt so viel springen wie die Tierhalter in Deutschland und der Schweiz.
„Animal-Wellbeing“ – dazu gehört schon lang nicht mehr nur die Nahrung – hat sich für die Hersteller zu einem Milliardengeschäft entwickelt. Die Branche scheint aus mehreren Gründen krisensicher. Die zunehmende Verstädterung bringt die Menschen dazu, sich mit einem Tier ein Stück lebendige „Natur“ ins Haus zu holen. Auch gibt es – freiwillig oder unfreiwillig – immer mehr Singles oder Kleinhaushalte mit nur einem oder keinem Kind, die im Vierbeiner oder gefiederten Freund einen Partner oder Spielgefährten sehen. Die Coronakrise dürfte diesen Trend noch verstärken, wie Allianz Global Investors in einer Analyse feststellt. Denn das Haustier erfüllt all diese Funktionen und eine weitere, die Therapiefunktion: den Schutz vor Vereinsamung.
