Vorwurf der Manipulation

Goldorders „waren Bluff, kein Betrug“

Symbolbild.
Symbolbild.(c) REUTERS (Leonhard Foeger)
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Händler sollen Angebot und Nachfrage verzerrt haben.

Chicago/Frankfurt. Das Täuschen von Konkurrenten an den Finanzmärkten sei vergleichbar mit dem Bluffen in einem Kartenspiel mit hohen Einsätzen, argumentieren die Anwälte von zwei ehemaligen Händlern der Deutschen Bank, die wegen des Vorwurfs der Manipulation von Edelmetallpreisen in den USA vor Gericht stehen. Ihnen wird vorgeworfen, zwischen 2008 und 2013 mehrfach Handelsorders erteilt zu haben, die sie vor der Ausführung stornierten, um den Gold- und Silberpreis zu beeinflussen. „Sie haben an einem Betrug teilgenommen, der ihnen und ihrer Bank helfen sollte“, meint indes Staatsanwältin Leslie Salba Garthwaite. Die Angeklagten hätten Angebot und Nachfrage verzerrt und damit den „Markt auf den Kopf gestellt“.

Die ehemaligen Händler plädierten auf nicht schuldig. Ihre Verteidiger argumentieren, dass die Aktionen der Händler legal seien und das Stornieren von Orders eine akzeptierte Strategie in der wettbewerbsorientierten Welt des Hochfrequenzhandels sei, in der Computer-Algorithmen riesige Handelsgeschäfte in Millisekunden ausführen. (Bloomberg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.09.2020)

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