Die Hygieneregeln für die Wiener Wahllokale sind fixiert. Die massiv steigenden Zahlen sorgen derweilen für Nervosität bei der SPÖ.
Wien. Die Stadt Wien hat die Richtlinien für den ganz im Zeichen der Coronavirus-Pandemie stehenden Wahltag am 11. Oktober fixiert. Geplant sind umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen in den Wahllokalen wie etwa die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Dieser muss jedoch beim Wahlgang kurz abgenommen werden, um die Identität festzustellen. Für das eingesetzte Personal gibt es das Angebot, sich testen zu lassen.
Derweilen steigt die Nervosität bei der Wiener SPÖ, die das Coronavirus als einzigen ernst zu nehmenden Gegner hat. Denn die weiterhin steigenden Fallzahlen (nicht nur, aber auch in der Bundeshauptstadt) und das in der Vorwoche in den Fokus gerückte Krisenmanagement der Stadt werden entscheiden, wie groß der Wahlerfolg der SPÖ am 11. Oktober tatsächlich sein wird. Denn thematische Vielfalt ist wohl kaum das passende Attribut, das den heurigen Wien-Wahlkampf bisher am besten beschreibt.
Kurz gibt Hacker indirekt Rückenwind
Vor allem für die im Bürgermeistersessel sitzende SPÖ entwickelt sich das Virus angesichts breiter Kritik an etwaigen (personellen) Versäumnissen bei Tests und Kontaktverfolgung zu einem „kritischen Momentum“, betonte zuletzt etwa Polit-Berater Thomas Hofer. Der relativ sichere Platz eins von Spitzenkandidat Michael Ludwig (in Umfragen schafft dieser es derzeit auf bis zu 41 Prozent) sei zwar kaum gefährdet, Verschiebungen aber seien immer noch möglich. Und Ludwig möchte nicht unter den 39,59 Prozent seines Vorgängers Michael Häupl liegen, der damit 2015 das zweitschlechteste Ergebnis in der Geschichte der Wiener SPÖ eingefahren hat.