Zehn-Jahres-Bilanz

Ziel verfehlt: Von der "Dekade der Artenvielfalt" bleibt wenig über

Mit Jahresende geht die „Dekade der Artenvielfalt“ zu Ende. Sie ist von Wissenschaftlern vor zehn Jahren ausgerufen worden. Die Bilanz fällt sehr ernüchternd, für Experten schlichtweg enttäuschend aus.

Beginnen wir mit den Entwicklungen, die die fünfte Ausgabe des „Global Biodiversity Outlook“ (GDO) positiv bewertet. In dem Bericht, der vor kurzem im Zuge einer virtuellen Expertentagung veröffentlicht worden ist, heißt es, dass es in fast allen Ländern Bemühungen gebe, gegen den Artenschwund etwas zu unternehmen. Allerdings: Diese Bemühungen seien insgesamt zu inkonsequent und zu wenig vernetzt.

Im Detail wird der Kampf gegen das Artensterben mit 20 einzelnen Zielen konkretisiert, die wiederum auf 60 unterschiedliche Elemente – Teilziele, wenn man so will – heruntergebrochen werden. Beschlossen wurde diese Vorgangsweise auf einer Konferenz im Oktober 2010 in Nagoya, in der japanischen Provinz Aichi. Die 20 „Aichi-Ziele“ sind in einem zusammenzufassen: Trendumkehr des fortschreitenden Artenverlusts (Details in der Tabelle am Ende des Artikels).

„Leichter Rückgang ist zu wenig“

Am Ende der damals ausgerufenen „Dekade der Artenvielfalt“ stellt der GBO fest, dass das Ziel nicht erreicht worden ist. Es gebe heute zwar ein größeres Bewusstsein für die Bedeutung der Artenvielfalt, aber andererseits fehle der ganzheitliche Ansatz bei Maßnahmen. Umweltministerien seien zu wenig einflussreich, um den Schutz der Artenvielfalt gegen die Bestrebungen anderer Ministerien durchzusetzen. Es gibt heute weltweit mehr Fläche, die unter Schutz steht, als noch vor zehn Jahren, aber auch hier fehlt es an Vernetzung.

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