Interview

Lilian Klebow: „Man zwinkert: ,Na ja, Männer!‘“

Soko Donau
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In ihren 15 Jahren bei „Soko Donau“ ist sie zur toughen Kommissarin geworden: Lilian Klebow über die (Krimi-)Branche, Corona und Klimaschutz.

Seit 15 Jahren ist Lilian Klebow schon für die „Soko Donau“ im Einsatz, und ihre Figur – Penny Lanz – ist so was wie eine „alte Freundin“ geworden, sagt sie. Am Dienstag startet Staffel 15, und die Reihe zählt immer noch zu den beliebtesten Krimimarken des ORF. „Während ich im Leben sanfter wurde, ist Penny immer heftiger geworden“, erzählt die Schauspielerin. Aus dem „kleinen Ermittlermädchen mit den Ballerinas und den bunten Röcken“ ist eine toughe Kommissarin geworden, die ihr Kollege Ribarski (Stefan Jürgens) nicht mehr unter die Fittiche nehmen muss.

Klebow findet das gut. „Wie soll man denn in Ballerinas Autorität versprühen?“ Es gehe auch darum zu vermitteln, was eine Frau tun sollte, um ernst genommen zu werden. „Ich finde Ermittlerinnen in Pumps Schwachsinn. Man muss jederzeit die Möglichkeit haben, loszurennen und einzugreifen, wie man es sich von so einer Sondereinheit vorstellt.“ Aber heulen, das durfte Penny unlängst, als Oberst Dirnberger (gespielt von Dietrich Siegl) in Pension ging. „Das war eine schöne, emotionale Szene. Ich habe an dem Tag auch privat viel geweint.“ Denn Siegl sei ein Freund. „Ich habe viel von ihm lernen dürfen. Gerade auch, was Humor betrifft.“ Jetzt hat die „Soko Donau“ eine Chefin – und Klebow mit Brigitte Kren eine neue Kollegin auf dem Set. „Sie ist großartig. Und es gibt ein Frauenverständnis untereinander. Man zwinkert einander zu: Na ja, Männer!“

Ermittlungen im tristen Milieu

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Im neuen Fall trägt Penny Jeans und Lederjacke und ermittelt unter sozial verwahrlosten Jugendlichen, von denen einer die Eltern entschuldigt: der Vater im Wirtshaus, die Mutter in der Doppelschicht. Kein Erwachsener weit und breit, der etwas richtig macht. „Das ist ein trauriges Thema. Und Corona hat gezeigt, dass man nicht wegschauen darf. Die Fälle häuslicher Gewalt sind gestiegen“, sagt Klebow, selbst Mutter. „Natürlich ist der Luxus, sich mit seinen Kindern beschäftigen zu dürfen, auch vom Einkommen abhängig. Leider. Es gibt immer noch genügend Kinder, die nicht die gleichen Chancen haben.“ Klebow selbst ist in München aufgewachsen. Nicht in der Schickeria. Das habe ihr gutgetan, meint sie: „Weil man so nicht in einer Blase groß wird.“

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