Coronakrise

Großbritannien auf direktem Kurs in den Gesundheitsnotstand

Neuer Corona-Alarm in London. In Großbritannien steigen die Infektionszahlen.
Neuer Corona-Alarm in London. In Großbritannien steigen die Infektionszahlen.REUTERS
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Die Zahl der Neuinfektionen verdoppelt sich derzeit alle sieben Tage. Geht es so weiter, müssen die Briten im November täglich 200 Coronatote betrauern. Zieht die Regierung nun die Notbremse?

Den Behörden in Großbritannien droht die Ausbreitung des Coronavirus außer Kontrolle zu geraten. Bei anhaltenden Trends könnte die Zahl der täglichen Neuinfektionen bis Mitte Oktober auf 50.000 Fälle steigen, warnte am Montag der wissenschaftliche Berater der Regierung, Sir Patrick Vallance, in London. „Momentan verdoppelt sich die Zahl der Neuansteckungen alle sieben Tage“, sagte Vallance. Transportminister Grant Shapps erklärte: „Wir befinden uns in einem kritischen Moment.“

Die Zahl der Neuinfektionen steigt in allen Altersgruppen, am stärksten unter den 20- bis 29-Jährigen, gefolgt von den 30- bis 39-Jährigen. Derzeit beträgt die Zahl der Infizierten rund 70.000, zuletzt wurden am Sonntag 3899 neue Fälle registriert. Hält der Trend ungebrochen an, „müssen wir Mitte November mit 200 Toten pro Tag rechnen“, sagte Vallance. Seit Ausbruch der Krise sind in Großbritannien nach jüngsten Schätzungen bisher rund 65.000 Menschen dem Virus und seinen Folgen zum Opfer gefallen.

Während sich die Krankenhäuser des Landes wieder zu füllen beginnen, will die Regierung mit drastischen Maßnahmen eine weitere Ausweitung brechen. Im Gespräch waren unter anderem neue Einschränkungen in der Gastronomie und bei privaten Begegnungen: „Der einzig wirksame Weg, die Ansteckungen zu verringern, ist es, unsere Kontakte in einem Umfeld zu einzuschränken, wo die Infektionsgefahr am größten ist“, empfahl Vallance.

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