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Liga vor Saisonstart optimistisch, "Causa Raffl" im Fokus

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BET-AT-HOME ICE HOCKEY LEAGUE - SAISONSTARTAPA/HERBERT NEUBAUER
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Vor dem Eröffnungsspiel am Freitag geben sich die Spitzen der ICE Hockey League optimistisch, warnen aber vor zu viel Nachlässigkeit. Das Konzept der Liga sei krisenfest.

Wien. Ein Trio bestehend aus Liga-Geschäftsführer Christian Feichtinger, Liga-Präsident Jochen Pildner-Steinburg und Claus Retschitzegger (Vertreter des neuen Hauptsponsors bet-at-home.com) läutete die erste Saison der neu formierten ICE Hockey League, die am Freitag eröffnet wird, in den Studios des neuen TV-Partners Puls24 ein. Unter den ungewissen Vorzeichen rund um das Coronavirus gibt Feichtinger das Ziel aus: „Wir wollen so viel Eishockey wie möglich mit so vielen Zuschauern wie möglich.“

Präsident Pildner-Steinburg, der seit Juli im Amt ist, hätte sich seinen Start „auch anders vorgestellt“, lobt aber das Return-to-Play-Konzept der Liga, das auch in der Politik starken Anklang gefunden habe. Die aktuellen Entwicklungen beunruhigen allerdings, Feichtinger spricht von lokalen Unterschieden und „Maximalziffern in den einzelnen Stadien zwischen 1000 und 1500 Personen.“ Gleichzeitig lobt er die die Disziplin der Vereine: „Sie haben alles getan und werden weiterhin alles tun.“

Flexibles Spielkonzept

Die Liga-Spitze warnt vor Nachlässigkeit und gibt zu bedenken, dass das Damokles-Schwert Coronavirus jederzeit über dem Spielbetrieb schwebt. „Werden wir komplett verschont bleiben von dieser Situation? Eher nicht,“ so Feichtinger. Deshalb biete auch der Spielplan Freiräume, um zu reagieren.

BET-AT-HOME ICE HOCKEY LEAGUE - SAISONSTART: FEICHTINGER
BET-AT-HOME ICE HOCKEY LEAGUE - SAISONSTART: FEICHTINGERAPA/HERBERT NEUBAUER

Prinzipiell seien 75 Spieltage vorgesehen, bis die Karl-Nedwed-Trophy überreicht werden kann, davon 44 im Grunddurchgang. Diese gelte es auf jeden Fall durchzuführen, um allen Mannschaften gleich viele Spiele bieten zu können, erklärt Feichtinger. Sollte die Gesamtsituation eine Einschränkung des Spielbetriebes erfordern, so werde man bei Zwischenrunde und Play-offs Kürzungen vornehmen.

Die Zuschauerzahlen seien für die Vereine von immenser Bedeutung, gibt Pildner-Steinburg, der auch Präsident der Graz 99ers ist, zu bedenken. Im Liebenauer Eisstadion etwa könnten 1500 der 4300 verfügbaren Plätze besetzt werden. Das würde den Vereinen helfen, „wirtschaftlich halbwegs zu überleben. Alles darunter ist schwierig".

Neustarter und Alteingesessene

Mit den Bratislava Capitals ergänzt erstmals eine slowakische Mannschaft die Liga, zu den elf Vereinen gesellen sich außerdem noch je ein Team aus Ungarn (Székesfehérvár) und eines aus Italien (Bozen). Ivo Ďurkovič, Vereinspräsident der Slowaken, spricht zunächst von einer Standortbestimmung für seine Mannschaft, möchte „das Play-off schaffen". Man gehe aber optimistisch an die Aufgabe heran: „Ziel ist es auch, diese Liga zu gewinnen,“ sagt er mit einem Augenzwinkern.

Oliver Pilloni, General Manager des Rekordmeisters KAC und Christian Dolezal, Assistant Coach der Vienna Capitals, rufen für ihre Manschaften den österreichischen Weg aus. Die Capitals, in deren Kader 19 Wiener stehen, zeigen sich zufrieden, Dolezal spricht gar vom „Wiener Weg“.

BET-AT-HOME ICE HOCKEY LEAGUE - SAISONSTART: DOLEZAL / PILLONI
BET-AT-HOME ICE HOCKEY LEAGUE - SAISONSTART: DOLEZAL / PILLONIAPA/HERBERT NEUBAUER

Auch Pilloni bekennt sich zur eigenen Jugendarbeit: „Wir geben den Österreichern die Chance.“ Gleichzeitig appelliert an seine Spieler, diese auch zu nutzen. In Kärnten wünscht man sich Routine und hadert vor allem mit den vorgeschriebenen Zuschauerzahlen. „Gerade in einer Eishockeystadt wie Klagenfurt ist es dann schwierig, mich frei zu bewegen,“ fürchtet sich Pilloni davor, Fans den Eintritt zu verwehren.

Raffl-Gastspiel in Salzburg weiter ungewiss

Während die nordamerikanische NHL voraussichtlich erst im Januar beginnen kann, zieht es viele der dortigen Stars in europäische Ligen, um dort vorübergehend anzuheuern. Das betrifft etwa auch Michael Raffl, der bei den Philadelphia Flyers unter Vertrag steht und als heiße Akte für den EC Salzburg gehandelt wird, wo Bruder Thomas als Kapitän fungiert.

Dieser ließ sich allerdings weiterhin nicht aus der Reserve locken und analysiert nüchtern, es werde „eine Entscheidung sein, die in seinen Händen liegen wird - und in den Händen der Flyers. Abgeneigt ist er jedoch nicht: „Natürlich wäre es schön, wenn ich mit meinem Bruder zusammenspielen kann, wer weiß, ob sich die Chance noch einmal bietet.“

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BET-AT-HOME ICE HOCKEY LEAGUE - SAISONSTART: RAFFLAPA/HERBERT NEUBAUER

Das Saisonziel für Thomas Raffl, der als Favorit auf die neue MVP-Trophäe für den besten Spieler gilt, ist klar: „Wir wollen Meister werden.“ Neben den Salzburgern haben nicht nur die Rotjacken aus Klagenfurt und der HC Bozen ein Wörtchen mitzureden, es bahnt sich generell eine ungewisse Saison mit vielen Fragezeichen an. Liga-Geschäftsführer Feichtinger meint deshalb: „Wird alles perfekt sein? Sicher nicht. Aber wir wollen Eishockey spielen.“

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