Quergeschrieben

Oft versucht und nie gelungen: „Demokratischer Sozialismus“

Heute wird das Privateigentum unter Berufung auf allerlei gut gemeinte Ziele ausgesaugt, bis am Ende nur noch eine leere Hülle übrig bleiben wird.

Ein Wiesel ist angeblich imstande, ein Ei auszusaugen, ohne Spuren zu hinterlassen. In gleicher Weise, schrieb Friedrich August von Hayek, „können Wieselwörter jedem Wort, dem sie vorangestellt werden, seinen Inhalt nehmen, während sie es scheinbar unverändert lassen. Ein Wieselwort verwendet man, um einem Begriff ,die Zähne zu ziehen‘, wenn man ihn zwar gebrauchen muss, ihm aber alle Nebenbedeutungen nehmen will, die die eigenen ideologischen Prämissen infrage stellen.“ Das Wieselwort „sozial“ zum Beispiel raubt dem Begriff der Gerechtigkeit seinen Sinn. „Soziale Gerechtigkeit“ wird von Sozialisten jeglicher Couleur wie von der christlichen Soziallehre gern ins Treffen geführt, um die Konfiskation rechtmäßig erworbenen Eigentums über Steuern, Zölle und andere Zwangsabgaben zu bemänteln.

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Mit der schillernden Wortkombination „demokratischer Sozialismus“ verhält es sich ähnlich. Sozialismus ist, nach Joseph Schumpeter, ein „institutionelles System, in dem die Kontrolle über die Produktionsmittel und über die Produktion selbst einer Zentralbehörde zusteht“, in dem also die grundsätzlichen wirtschaftlichen Belange der Gesellschaft der privaten Sphäre entzogen sind. „Jeder Sozialist will die Gesellschaft vom wirtschaftlichen Winkel her revolutionieren und alle Segnungen, die er erwartet, sollen sich durch eine Veränderung in den wirtschaftlichen Institutionen ereignen.“

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