Deutschland

Gehen die Corona-Hilfen zu weit?

Rettungsmaßnahmen und Steuerausfälle werden auch noch 2022 für tiefrote Zahlen im deutschen Staatsbudget sorgen. Im Bild eine Radfahrerin auf einem Berliner Pop-Up-Radweg.
Rettungsmaßnahmen und Steuerausfälle werden auch noch 2022 für tiefrote Zahlen im deutschen Staatsbudget sorgen. Im Bild eine Radfahrerin auf einem Berliner Pop-Up-Radweg. (c) Getty Images (Maja Hitij)
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Die deutsche Wirtschaft schrumpft weniger stark als in der Finanzkrise. Ifo-Präsident Clemens Fuest warnt nun davor, dass Kurzarbeit Beschäftigung und Produktion dämpft. Die Verlängerung der Maßnahme kam für ihn zu früh.

Ein erneuter Shutdown hätte „das Potenzial eine zweite Rezession auszulösen“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser zur deutschen Konjunkturprognose 2020. Davon geht er bisher aber nicht aus und ist somit optimistischer als ursprünglich gedacht. In Deutschland werde die Wirtschaftsleistung im Jahresdurchschnitt zwar um 5,2 Prozent niedriger sein als im Jahr 2019. Aber im Sommer hatte die Experten des Münchner Forschungsinstituts noch mit minus 6,7 Prozent gerechnet. Damit schrumpft die deutsche Wirtschaft nicht so stark wie während der Finanzkrise 2009.

Nun stellt Ifo-Präsident Clemens Fuest die Frage: „Welche Arbeitsplätze werden den Strukturwandel überleben?“ Corona beschleunigte in vielen Bereichen einen Wandel.

Zum Beispiel boomt der Onlinehandel und der stationäre Einzelhandel kämpft ums Überleben. Fuest fürchtet, dass die Kurzarbeit den Strukturwandel „verlangsamt“. Jene Unternehmen, die von Anfang an Kurzarbeit beantragt haben, würden schlussendlich über zwölf Monate lang diese Hilfe erhalten, kritisiert Fuest. Die jüngste Verlängerung der Kurzarbeit würde er daher noch einmal überdenken. Den Bedarf könne man erst Anfang nächsten Jahres beurteilen.

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