Stadtbild

Viel heiße Luft und ein Hauch von Weltläufigkeit

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Guggenheim meets Floridsdorf und andere Aufgeblasenheiten: Lokalaugenschein am Spitz.

In Zeiten, da der Wiener angehalten ist, seine Fernreisegelüste spätestens hinter Wolkersdorf oder Gramatneusiedl zu zähmen, muss man schon froh sein, wenn wenigstens eine Ahnung von Weltläufigkeit die pandemisch reisebeschränkten Donaumetropolitaner erreicht. So dürfen wir guten Muts vermelden, dass seit vergangener Woche nach New York, Bilbao und Venedig nun auch Floridsdorf sein Guggenheim hat. Noch dazu eines, das der New Yorker Version des Frank Lloyd Wright zum Verwechseln ähnlich sieht und im hiesigen Betrachter immerhin die Vorstellung nähren kann, man befände sich ganz ohne stundenlangen Transatlantikflug, PCR-Test und Quarantäne mit einem Mal nicht am Floridsdorfer Spitz, sondern direkt am Central Park, Ecke Fifth Avenue und 89. Straße.

Zugegeben, der Floridsdorfer Spitz ist noch immer der Floridsdorfer Spitz, das Guggenheim dortselbst bloß ein Luftgebäude aus Plastik, aufgeblasen, grob geschätzt zehn Meter hoch, und von der Sammlung, die Solomon R. Guggenheim finanziert und die Malerin Hilla von Rebay hauptamtlich zusammengetragen hat, naturgemäß darin keine Spur. Doch immerhin findet man sich auch in so vergänglichem Ambiente der Kunst und der Kultur verpflichtet – und das in den unterschiedlichsten Ausdrucksformen, von der Ausstellung über die Performance bis zur Multimedia-Installation (Näheres auf der Website des Veranstalters, www.gods-entertainment.org).

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