Ein historisches Debüt und niemand sieht es

Irene Fuhrmann
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Vom ersten Sieg der ÖFB-Frauen unter Irene Fuhrmann gab es keine Live-Bilder. Genau die braucht es aber, um den Frauen-Fußball voran zu bringen.

Das historische erste Spiel einer österreichischen Teamchefin hat mit einem 5:0-Sieg geendet. Irene Fuhrmann sah im EM-Qualifikationsspiel der ÖFB-Frauen in Kasachstan die Tore von Barbara Dunst (satter Schuss unter die Latte nach schönem Haken; ein Lupfer), Verena Aschauer (aus kurzer Distanz nach scharfer Flanke), Sarah Puntigam (nach Querpass im Strafraum) und Nicole Billa (per Elfmeter). Die heimischen Fußballfans sahen davon: leider nichts.

Das kasachische Fernsehen wollte die Partie nicht zeigen und muss das laut Regulativ der Uefa auch nicht, womit wiederum dem ORF die Hände gebunden sind. Und schon ist man mittendrin im Teufelskreis der Fußballerinnen. Wie sollen Sponsoren, Reichweite und Fans gewonnen und bedient werden, wenn nicht einmal bei offiziellen Bewerbsspielen eine TV-Plattform garantiert ist? Der Markt soll bestimmen, sagen heute viele, vergessen dabei aber gern, dass dieser während des fast 50-jährigen Verbots für Frauen-Spiele gestaltet wurde.

Statt wie ihr Präsident Gianni Infantino über eine WM alle zwei Jahre zu fabulieren, sollte sich die Fifa und auch die Uefa also lieber mit Nachdruck um konstante Wertschöpfungsmöglichkeiten für den Frauen-Fußball bemühen. Denn für attraktive Live-Bilder braucht es nämlich auch Stadien und Rasen von entsprechender Qualität. Die jüngste WM-Endrunde hat gezeigt, was möglich ist – mit Rekordquoten in vielen Ländern.

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