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Elon Musks PR-Gag der „Millionen-Meilen-Batterie“?

FILE PHOTO: Tesla Inc CEO Elon Musk speaks at an opening ceremony for Tesla China-made Model Y program in Shanghai
FILE PHOTO: Tesla Inc CEO Elon Musk speaks at an opening ceremony for Tesla China-made Model Y program in ShanghaiREUTERS
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Tesla-Chef Elon Musk verspricht „wahnsinnige Entwicklungen“ in der Batterietechnologie. Derzeit sind die Akkumulatoren der große Kostenblock bei Elektroautos.

Tesla-Chef Elon Musk hat für Dienstagabend bahnbrechende Neuigkeiten in der Batterietechnologie angekündigt. Er werde „wahnsinnige Entwicklungen“ präsentieren, kündigte Musk in mehreren Twitter-Botschaften an. Im Zentrum der Präsentation bei Teslas „Tag der Batterie“ werde allerdings die langfristige Produktion insbesondere der Sattelzug-Zugmaschine Semi, des Pickup-Modells Cybertruck und der Sportwagen Roadster stehen, ruderte er ein wenig zurück.

Die versprochenen Innovationen sollen nicht vor dem Jahr 2022 in Serie gehen. Tatsächlich plane Tesla, bei Panasonic, LG Chem, CATL und möglicherweise weiteren Herstellern mehr Batterien zu kaufen. Die Tesla-Aktie fiel im nachbörslichen Handel zunächst um etwa vier Prozent. Dank der Ankündigungen wurde über eine massive Verbesserung der Batterietechnologie spekuliert: Demnach könnte Musk eine deutliche Senkung der Produktionskosten oder eine massive Ausweitung von Reichweite und Lebensdauer der Batterien verkünden. In einer Twitter-Botschaft hatte der Chef des kalifornischen E-Auto-Bauers unlängst „viele aufregende Dinge“ für die Präsentation in Aussicht gestellt.

Tesla hat zu wenig Batterien

Analysten rechneten damit, dass Musk eine deutlich längere Laufzeit der Batterien verkünden könnte. Dan Ives von Wedbush etwa erwartete Fortschritte auf dem Weg zur „Millionen-Meilen-Batterie“, die umgerechnet 1,6 Millionen Kilometer gefahrene Strecke durchhält. Analysten erwarten auch, dass Elon Musk Updates über Produktionskosten der Batteriezellen geben wird. Die Experten von Morgan Stanley rechnen mit Neuigkeiten in dieser Richtung, dazu effizientere Produktionsmethoden und höhere Stromkapazitäten.Investoren erhoffen sich auch mehr Informationen darüber, wie Tesla aus dem Kauf des amerikanischen Batterieherstellers Maxwell Technologies aus dem Jahr 2019 Kapital schlagen wird.

Bisher lässt Tesla seine Batterien in Fabriken in den USA und China herstellen; in Deutschland entsteht nahe Berlin derzeit eine neue Riesenfabrik. Da die eigene Produktion nicht ausreicht, muss Tesla zudem Batterien von Panasonic herstellen lassen. Trotzdem könnte Tesla laut Musk im Jahr 2022 ein Mangel an Batterien drohen, selbst wenn die Zulieferer ihre Produktion drastisch steigerten. Deshalb müsse das Unternehmen nun „selbst tätig werden“.Musk hatte sich in den vergangenen Monaten auch regelmäßig darüber beschwert, dass Teslas Elektrovehikel nicht leistbar genug seien. Im Juli nannte er die Kosten der Batterieproduktion als größtes Hindernis beim Wachstum des Unternehmens.

Batterien sind zu teuer

Auch wenn die Preise für Elektroautos in den letzten Jahren dank besserer Batterien im Schnitt gesunken sind, liegen sie immer noch deutlich über jenen der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Alleine die Batterie ist für ein Viertel bis zu einem Drittel der Kosten verantwortlich.

Experten schätzen, dass E-Autos Preisparität mit Verbrennern erreichen, wenn Batterien 100 Dollar je Kilowattstunde kosten. Teslas Batterien kosteten 2019 noch 156 Dollar je Kilowattstunde.

(Ag.)

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