Leitartikel

Eine Chance, die sich für Trump als Bumerang erweisen könnte

Der Tod der Ruth Bader Ginsburg, der linksliberalen Galionsfigur am Supreme Court, ist dem Präsidenten kurz vor der Wahl quasi in den Schoß gefallen.
Der Tod der Ruth Bader Ginsburg, der linksliberalen Galionsfigur am Supreme Court, ist dem Präsidenten kurz vor der Wahl quasi in den Schoß gefallen.APA/AFP/ALEX EDELMAN
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Der Präsident ergreift die Chance bei der Nachbesetzung im Höchstgericht. Die Demokraten sehen wie Verlierer aus – und hoffen auf den Unmut der Wähler.

Als ob das Wahljahr in den USA nicht genug Aufregung geboten hätte. Die Abstimmung im Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump, die Coronapandemie, die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt, eine ganze Reihe von Enthüllungsbüchern über Chaos, Missmanagement und Inkompetenz im Weißen Haus, die Waldbrände in Kalifornien – all dies würde die Annalen von 2020 locker füllen. Und nun das Drama am Obersten Gerichtshof, das die Dynamik des Wahlkampfs schlagartig verändern könnte.

Um es zynisch zu formulieren: Der Tod der Ruth Bader Ginsburg, der linksliberalen Galionsfigur am Supreme Court, ist dem Präsidenten kurz vor der Wahl quasi in den Schoß gefallen. Fairplay war ohnehin nie die Sache des Donald Trump. Es wäre wohl zu viel verlangt von ihm, den kolportierten letzten Willen der Höchstrichterin zu erfüllen: „Mein innigster Wunsch ist, dass ich nicht ersetzt werde, bis der neue Präsident im Amt ist.“

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