Corona-Pandemie

Der Papst als Handküsser

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Papst Franziskus fordert bei Generalaudienz Mitbestimmung Bedürftiger.

Trotz der Corona-Pandemie hat Papst Franziskus am Ende der Generalaudienz am Mittwoch die Hände von fünf Neupriestern geküsst. Er begrüßte die ihm vorgestellten neugeweihten jungen Männer und küsste ihnen jeweils beide Handinnenflächen, wie Kathpress berichtete. Der 83-jährige Papst gehört aufgrund seines Alters und einer eingeschränkten Lungenfunktion selbst zur Hochrisikogruppe.

Bei seiner Generalaudienz im Vatikan forderte er staatliche Hilfen in der Corona-Krise und zugleich eine Mitbestimmung der betreffenden Gruppen. Derzeit höre man mehr auf die Mächtigen als auf die Schwachen. Allein von oben nach unten gerichtete Maßnahmen seien nicht der richtige Weg, sagte er. Jeder müsse die Möglichkeit haben, seine Verantwortung wahrzunehmen. Entweder gebe es eine Zusammenarbeit aller, "oder es wird nicht funktionieren". Nötig sei ein echter Wandel, nicht nur "ein paar Pinselstriche".

Wiederaufnahme der Generalaudienz

Franziskus beklagte einen Mangel an Subsidiarität, einer Einbeziehung untergeordneter Ebenen. Ohne gesellschaftliche Teilhabe und den Beitrag von Familien, Vereinigungen, Kooperativen und kleinen Unternehmen gebe es keine wirkliche Solidarität. Auch gelte es, den Beitrag von einfachen Arbeitern und Randgruppen wie Behinderten und Armen zu würdigen, betonte der Papst.

Nach einer halbjährigen Pause wegen der Pandemie hält der Papst seit Anfang September seine wöchentlichen Generalaudienzen wieder mit Publikum ab. Die Besucher müssen Mund-Nasen-Schutz tragen. Insbesondere bei der Begrüßung von Pilgern am Anfang und Ende der Veranstaltung im Hof des Apostolischen Palastes werden Abstandsregeln aber praktisch nicht eingehalten.

(APA)

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