Russland/Deutschland

Putins sonderbare Theorie von Nawalnys Selbstvergiftung

Ein am Mittwoch auf dem  Instagram-Account @navalny veröffentlichtes Bild.
Ein am Mittwoch auf dem Instagram-Account @navalny veröffentlichtes Bild. APA/AFP/Instagram account @naval
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Der russische Oppositionpolitiker wurde aus der Berliner Klinik Charité entlassen, bleibt aber zur Behandlung vorerst in Deutschland. Und der Kreml lenkt weiterhin von dem Giftanschlag ab.

Seine Pläne für die nächste Zeit seien „einfach", erklärte Alexej Nawalny nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus Charité auf Instagram. „Jeden Tag Physiotherapie. Auf einem Bein stehen lernen. Vollständig die Kontrolle über die Finger zurückgewinnen. Das Gleichgewicht halten."

Das erste Foto außerhalb der Klinikwände zeigt ihn in einem Park: Nawalny sieht müde, aber zufrieden aus.

Der russische Oppositionspolitiker ist am Dienstag nach 32 Tagen aus der stationären Behandlung in der Berliner Klinik entlassen worden, 24 davon verbrachte er auf einer Intensivstation teils im künstlichen Koma. Die Charité teilte mit, dass der Gesundheitszustand des 44-Jährigen sich soweit gebessert habe, dass „die akutmedizinische Behandlung beendet werden konnte". Die behandelnden Ärzte halten demnach eine vollständige Genesung „aufgrund des bisherigen Verlaufs und des aktuellen Zustands" von Nawalny für möglich. Jedoch könnten eventuelle Langzeitfolgen erst im weiteren Verlauf beurteilt werden.

Berlin ist „sehr erleichtert"

Nawalny war am 20. August in der sibirischen Stadt Tomsk vergiftet worden. Drei europäische Labore haben Spuren des Nervengifts Nowitschok nachgewiesen. Nawalny wird voraussichtlich noch länger in Deutschland bleiben. Über seinen genauen Aufenthaltsort ist nichts bekannt. Ebenso wenig über die Schutzmaßnahmen; dass es sie gibt, steht außer Zweifel. Berlin zeigte sich „sehr erleichtert“", dass es dem 44-Jährigen besser gehe.

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