Design Week

Die Design-DNA der Schweiz entschlüsselt

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Die Design-Hauptstadt der Schweiz ist Wien. Zumindest gilt das für die Dauer der Vienna Design Week. Die Schweiz ist nämlich bis 4. Oktober das offizielle Gastland.

So klein und trotzdem schon überall: Die Schweiz hat sich gestalterisch bis in die letzten Winkel der Welt eingeschrieben. Und das nicht nur mit der wahrscheinlich meist­benutzten Schrift des Planeten, der Helvetica. Auch Wien ist an vielen Ecken längst Schweizer Designterritorium. Im Freitag-Shop in der Wiener Neubaugasse etwa. Oder bei dem Taschen-Label QWSTION in der Zieglergasse. In vielen Bädern läuft das Wasser auf Keramik vom Hersteller Laufen bis zum Abfluss. Und an den Armgelenken der Menschen baumeln sowieso zahlreiche Uhren, die die gestalterische Geschichte der Schweiz genauso mitgeprägt haben wie die berühmten Architekturbüros der Gegenwart – von Herzog de Meuron bis Peter Zumthor.

Gerade im Fall der Uhrenmanufakturen, meint auch der Schweizer Design-Kurator Michel Hueter, greifen die Rädchen schweizerischer Ingenieurskunst und Gestaltungskultur ziemlich effektiv ineinander. Und treiben so schon traditionell einen Designanspruch der Schweiz an: Das Konzept bitte zu Ende denken. Das Ende der Lebensdauer der Dinge, das ist dagegen am besten gar nicht absehbar. Und wenn es mit dem Produkt dann doch einmal vorbei ist, hat man sich im besten Fall auch schon überlegt, was dann mit ihm geschieht. Im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Für viele Designschaffende der Schweiz ist Gestaltung eben keine Disziplin, in der man Lösungen in Schlagsätzen anreißt, in spektaktulären Bildern nur anteasert. Und diese wieder zerplatzen lässt, kaum schiebt sich die nächste unausgegorene Vision in die Aufmerksamkeit. Viel mehr versteht sich Design als ganzheitlicher Ansatz,  der Resultate auf den Boden der Tatsachen bringen will, meint Hueter. Er ist Vorstandsmitglied der Swiss Design Association, quasi der Berufsverband der Designer, und Kurator des Design Preis Schweiz.

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