Mit der Wiederverwendung von Baustoffen und -teilen werden nicht nur Energie und Rohstoffe gespart, sondern auch alte Handwerkskunst sowie historisches Design bewahrt.
Manch einem blutet das Herz, wenn alte, gut erhaltene Gebäude neuen Objekten weichen müssen. Aus welchen Gründen auch immer das alte nicht mehr brauchbar erscheint – die oft historische Bauweise, die kunstvollen Details an Fenstern und Türen, die schönen Fliesen, der Stuck und das Parkett, die den Charme ausmachen und nicht neu gebaut werden können, sind unweigerlich zerstört, die Handwerkskunst dahin.
Jedenfalls fast, denn auch wenn nicht jedes alte Haus in ein Freilichtmuseum überstellt werden kann, überleben einige Teile die Zerstörung des Ganzen – und das immer öfter. Alte Türen, die zu Tischplatten werden, historische Holz- oder Steinböden, die schließlich andernorts zur Geltung kommen – Beispiele für die Wiederverwendung von Gebäudeteilen mit Patina gibt es viele, erfreuen sich diese doch bereits seit Jahren großer Beliebtheit. Doch in Gebäuden stecken weit mehr Schätze als auf den ersten Blick ersichtlich.
»"Allein in Wien ruhen knapp 400 Millionen Tonnen Baustoffe. Mehr als 90 Prozent davon entfallen auf mineralische Rohstoffe wie Ziegel und Beton," der Rest auf Metalle.«
Christian-Doppler-Labor für anthropogene Ressourcen
In einer 100-Quadratmeter-Wohnung sind heute rund 7500 Kilogramm Metalle zu finden, rechnen Experten vor. Das ist immerhin so viel, wie etwa sieben Pkw wiegen.