Champions-League-Sieger Bayern besiegte Europa-League-Gewinner FC Sevilla 2:1 nach Verlängerung. Über 15.000 Fans sahen das Spiel im Hochrisikogebiet Budapest.
Bayern München hat nach dem Triple aus Liga, Cup und Champions League auch den europäischen Supercup gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Hansi Flick setzte sich am Donnerstagabend in Budapest mit 2:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung gegen den Europa-League-Sieger FC Sevilla durch. Das entscheidende Tor erzielte Joker Javi Martinez in der 104. Minute.
Schon am kommenden Mittwoch winkt im deutschen Supercup gegen Vizemeister Borussia Dortmund in München Titel Nummer fünf. Die Elf von Trainer Hansi Flick setzte zudem seine bemerkenswerte Serie fort: Seit dem 7. Dezember 2019 hat man nicht mehr verloren und 31 von 32 Partien gewonnen. Für Sevilla war es die erste Niederlage seit Anfang Februar.
Umstrittenes Uefa-Experiment mit Zusschauern
Als Fußballfan wäre Flick "nicht nach Budapest gefahren", wie er vor dem Anpfiff im TV-Sender Sky sagte. Aber als Trainer kam er natürlich seinem Job an der Seitenlinie nach. Erstmals waren bei einem Uefa-Spiel wieder Zuschauer zugelassen. Obwohl Ungarns Haupstadt als Corona-Hochrisikogebiet gilt, fanden sich 15 500 Zuschauer in der Puskas Arena ein.
Auf den Jubel über das Siegtor von Martínez mussten die trotz aller Reisewarnungen nach Ungarn angereisten Bayern-Fans lange warten. Zuvor hatte der als Vorarbeiter schuftende Nationalspieler Leon Goretzka (34.) in der etwa zu einem Viertel gefüllten Puskas-Arena das frühe Elfmetertor von Sevillas Angreifer Lucas Ocampos (13.) ausgeglichen. Die Bayern wankten aber auch danach noch mehrmals.
Pechvogel Alaba
David Alaba, für den es mit den Bayern der 25. Titel ist, stand schon zu Beginn unfreiwillig im Mittelpunkt. Seinen Rempler gegen Ivan Rakitic wertete Schiedsrichter Anthony Taylor als Foul und verhängte einen Elfer, den Lucas Ocampos sicher verwertete (13.). Doch Alaba, der wegen einer Oberschenkelblessur zum Bundesligaauftakt noch gefehlt hatte, hatte auch entscheidenden Anteil am Siegtreffer des eingewechselten Martinez: Alabas Schussversuch von der Strafraumgrenze konnte Goalie Bono nicht bändigen, der Spanier, der gemäß Medienberichten schon mit Athletic Bilbao einig sein soll, war im Nachsetzen per Kopf zur Stelle.
Davor mussten die Bayern gegen die disziplinierten Spanier einen echten Kraftakt abliefern und hatten in Manuel Neuer einen weiteren Matchwinner in ihren Reihen: In der 87. Minute verhinderte er im Eins-gegen-Eins gegen den frei vor ihm auftauchenden Youssef En-Nesyri erstmals das 1:2. Und Sevillas Joker hatte in der Verlängerung eine weitere Großchance, aber Neuer lenkte den Schuss noch an die Stange (92.).
(APA/dpa)