Wiener SPÖ

Umfrage Wien-Wahl: Corona schadet SPÖ nicht

Michael Ludwig
Michael Ludwig(c) APA/ROBERT JAEGER (ROBERT JAEGER)
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Eine absolute Mehrheit ist weiterhin möglich. 46 bis 47 Prozent würden dafür reichen.

39,6 Prozent erreichte die SPÖ bei der Wien-Wahl 2015, die FPÖ kam auf 30,8 Prozent, die ÖVP auf 9 Prozent, die Grünen lagen bei 11,8 Prozent, die Neos bei 6,1. Zwei Wochen vor der Wahl sieht der Meinungsforscher Franz Sommer (Demox Research), der regelmäßig Umfragen für die ÖVP macht, die SPÖ nach wie vor in Richtung Absolute marschieren. Ob es sich wirklich ausgeht, sei freilich nicht seriös zu beantworten, meint Sommer. Möglich sei es, nach derzeitigem Stand aber nicht wahrscheinlich.

Was er aber aus seinen Daten herauslesen könne, sei, dass die Corona-Performance der Wiener SPÖ, die immer wieder Anlass zur Kritik gab, sich bisher nicht negativ auf die Werte der SPÖ auswirkten. Derzeit liegt sie bei 43 bis 44 Prozent. 46 Prozent der gültigen Stimmen könnten der SPÖ nach Wiener Wahlrecht schon genügen, um 50 von 100 möglichen Mandaten zu erringen. Bei 47 Prozent wären es 51.

Die ÖVP sieht Sommer in diversen anderen Umfragen als überbewertet an. 20 Prozent oder mehr für die ÖVP hält er für unrealistisch – eher werden es um die 15 sein. Auch die Grünen würden sich nur leicht gegenüber dem letzten Mal verbessern. Dasselbe gelte für die Neos. Bei den Grünen wären 14 Prozent möglich, bei den Neos 7.

Ganz schwer vorauszusagen seien die Ergebnisse für die FPÖ und deren Abspaltung, die Liste Strache – da sich die Wähler bei den Umfragen kaum zu den beiden Parteien bekennen würden. Für die FPÖ rechnet Sommer mit rund 11 Prozent. Das Abscheiden der Liste Strache sei sehr schwer zu beurteilen, nach aktueller Hochschätzung wären 5 bis 6 Prozent drinnen.

Dass er mit seinen Daten – die SPÖ knapp an der Absoluten, die ÖVP nicht so hoch angesetzt -, das Geschäft der ÖVP betreiben würde, weist Sommer zurück: „Ich habe ja einen Ruf zu verlieren.“ Sommer war bisher mit seinen Umfragen meist sehr zuverlässig und nahe am Endergebnis dran. Nur bei der burgenländischen Landtagswahl, sagt Sommer selbst, habe er das „Momentum“ im Wahlkampffinale, das Hans Peter Doskozils SPÖ die absolute Mehrheit gebracht habe, nicht gesehen. (oli)

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