Urban Food & Design

Zukunft mit Biss

Vienna Design Week
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Fünf innovative Projekte zeigen im Rahmen der Vienna Design Week, wie urbane Lebensmittelversorgung künftig aussehen könnte.

Man stelle sich vor, wir schreiben das Jahr 2030. Die Gartenarbeit hat sich als fixer Bestandteil in unsere Fitnessroutine miteingebaut, mit dem eigenen kleinen Aquaponic Kit versorgen wir zuhause in der Miniaturkreislaufwirtschaft Fische und Pflänzchen, und die Proteine, die bei der Gewinnung vom Käse fürs Frühstücksweckerl entstanden sind, werden in einer grotesken Fusion von Küche und Badezimmer auch in unsere Körperpflege miteinbezogen.

So oder so ähnlich stellen sich Wiener Kreative Lösungen für aktuelle Probleme in der städtischen Lebensmittelversorgung vor. Zum dritten Mal veranstaltet die Vienna Design Week dieses Jahr in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsagentur Wien das Format „Urban Food & Design“. Thematisch hat man sich dabei auf „The New Local“ festgelegt.

„Im Zentrum dieses Open Calls stehen neue Blickpunkte auf das Miteinander in der Stadt und die Fragestellung nach den Potenzialen von Lokalem in einem Umfeld, das nach wie vor von globalen Marktrealitäten bestimmt ist“, hieß es dazu in der Ausschreibung. Dabei stehen neue Formen der Distribution nach der digitalen Wende, Lebensmittelverteilung und -gerechtig- keit, sowie Verpackungsdesign und lokale Kreislaufwirtschaft im Vordergrund. Fünf Projekte von Wiener Künstlern und Designern wurden unter den Einreichungen ausgewählt und werden nun während der Design Week umgesetzt oder ausgestellt.

Zukunftsmusik

Welchen Weg die Tomate zurücklegte, bevor sie auf dem Teller landet, haben sich Jakob Glasner und Philipp Lammer etwa für ihr Projekt „From the Tomato to the Plate“ gefragt. Dass Konsumenten mittlerweile oft der Bezug zum Prozess fehlt, der hinter einem Lebensmittel steckt, will diese Arbeit aufzeigen.

In Zusammenarbeit mit Bauernparadeiser, Riess Emaille und Arche Noah ist dabei auch eine kollaborative Samenzucht und gemeinsam benutzbares Geschirr entstanden, was die harten Grenzen zwischen Konsument und Produzent verwischen soll. Ähnlich ambitioniert geht auch das Team rund um „off plate“ an die Umsetzung ihres Projekts. Mit ihrem Pop-up-Restaurant, das auf der Kölner Möbelmesse 2020 Premiere feierte, wollen sie die „Zukunft des Essens 2050“ inszenieren. Das Kollektiv aus Designern und Weinkennern organisiert drei Essen und eine Weinverkostung in Wien, wo heimische Köche die Möglichkeit bekommen, ihre Interpretation von lokaler, nachhaltiger und gesunder Ernährung zu präsentieren, wie wir sie vielleicht auch zukünftig zu uns nehmen könnten.

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