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Kommunikation auf Abstand: Die besten Filmmomente auf Netflix, Amazon & Co.

Paramount Pictures
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Videokonferenzen, Distance Learning, Freundschaft via Telefon: Distanzkontakt wird zusehends zum Normalzustand. Filme schöpften daraus schon vor Corona Erzählstoff. Sieben filmische Abstandsmomente.

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The Lunchbox

Von Ritesh Batra, 2013
Zu sehen auf Amazon

Ganz gleich, wie es mit Covid weitergeht: Kommunikation auf Distanz wird in Zukunft noch stärker zum Alltag gehören. Vielleicht ist es verfrüht, mit Peter Weibel gleich das Zeitalter der „Ferngesellschaft“ auszurufen. Aber die Geschwindigkeit, mit der bislang periphere Konzepte von Leben und Arbeit auf Abstand in den vergangenen Monaten selbstverständlich geworden sind – vom Distance Learning bis zum Home Office – zeugt doch vom Auftakt eines Paradigmenwechsels. Lange umwehte die Vorstellung von zwischenmenschlicher Annäherung über große Entfernungen eine romantische Aura, von der nicht nur sehnsuchtssatte Briefromane zehrten. Ob die restlose Normalisierung des Ferngesprächs diesem Zauber das Wasser abgraben kann? Oder ganz im Gegenteil?

Wir werden sehen. Bis dahin helfen altmodische Liebesgeschichten über etwaige Gefühlsdurststrecken während der dräuenden Langzeitdistanzierung hinweg. So zeigt „Lunchbox“ von Ritesh Batra, wie kleine Zettelchen, versteckt in Jausendosen, ausgeblichene Existenzen aufpeppen können. Da landet die Speiselieferung einer Hausfrau versehentlich an der falschen Büroadresse. Und zeitigt anregenden Austausch. Klingt kitschig, ist es aber nur bedingt.

Mean Girls

Von Mark Waters, 2004
Zu sehen auf Netflix

Die Erfindung des Telefons war ein Glücksfall für den Gedeih von Gerüchten. Fortan war Klatsch und Tratsch nur eine Tastenwahl entfernt. Was auch die Indiskretionsfrequenzen in die Höhe schnellen ließ. Nicht zuletzt im High-School-Kontext. Hervorragendes Lehrmaterial: Eine Sequenz aus dem Teeniefilm „Mean Girls“, die ein tragikomisches Drama des Geheimnisverrats mittels Split-Screen-Effekt durchexerziert – in höchst vergnüglichen zwei Minuten.

Scream

Von Wes Craven, 1996
Zu sehen auf Sky

Distanzkontakt bietet seit jeher Nährboden für Paranoia. Wer hat die heimliche Botschaft geschrieben? Wer steckt am anderen Ende der Leitung? Die Abwesenheit des Gesprächspartners weckt unterschwellige Angstlust. Schon 1948 speisten sich Spannungsschauer in Thrillern wie „Sorry, Wrong Number“ aus dieser Unbestimmtheit. Bisheriger Gipfelpunkt: Die berühmte Eröffnungsszene aus Wes Cravens postmodernem Horrormarkstein „Scream“. Der schäkernde Fremde am Hörer entpuppt sich im perfekt getakteten Eilverfahren als Stalker und Killer, der vielleicht schon um die Ecke lugt. Zum Nägelnagen.

Tropic Thunder

Von Ben Stiller, 2008
Zu sehen auf Amazon

Dieser Tage ärgern sich wohl viele Ungustln in Chefpositionen, dass sie ihre Untergebenen nicht mehr so richtig schön zusammenputzen können. Denn das erfordert in der Regel physische Präsenz der Kujonierten. Aber es geht auch ohne, wie Ben Stillers Hollywood-Satire vorführt. Da nötigt Tom Cruise (als derbe Karikatur eines Rüpelproduzenten) einen Beleuchter bei der Videokonferenz dazu, dem Regisseur (Steve Coogan) eine zu scheuern. Alles muss man selber machen lassen!

Last Call

Von Pablo Larraín, 2020
Folge 4 der Kurzfilmsammlung „Homemade"

Zu sehen auf Netflix

Die Netflix-produzierte Kurzfilmsammlung „Homemade“ war ja eher mau. Aber ein paar Kleinodien hielt sie bereit. So etwa den bissigen Sketch von Pablo Larraín. Ein greiser Casanova ruft aus der Quarantäne seine alten Flammen durch, versucht sie zu bezirzen. Und wird reihenweise deftig abgebügelt. Was seinen Ehrgeiz nicht nennenswert mindert.

Star Trek

Diverse Serien seit 1966
Zu sehen auf Netflix und Amazon

Bei weitem nicht alles, was sich Star Trek so an Zukunftsbildern ausgemalt hat, birgt Verwirklichungspotenzial. Die Zoom- oder Skype-Konferenz hatte die legendäre (und nach wie vor laufende) Sci-Fi-Serienreihe aber längst auf dem Schirm, als diese noch nicht en vogue war. Besonders im „nächsten Jahrhundert“ führt Captain Picard seine besonnenen Dialoge mit einem zumeist außerirdischen Gegenüber vornehmlich via Video. Schließlich rechtfertigt nicht jede Kleinigkeit eine Teleportation. Ob sich auch letztere Techno-Prophezeiung bewahrheitet? Praktisch wär's.

Mary & Max

Von Adam Elliot, 2009
Zu sehen auf Sky

Mary ist einsam. Auf gut Glück pickt sich die achtjährige Australierin einen Namen aus dem Telefonbuch und schickt einen Brief. Der ankommt. Und zwar beim wesentlich älteren Autisten Max Jerry Horowitz in New York. Der sich auch nach Freundschaft sehnt. Und zurückschreibt. Eine bittersüße Animationsperle, im Original gesprochen von Toni Collette und Philip Seymour Hoffman.

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