Après-Ski ist heuer abgesagt. Viele Menschen fragen sich, was sie mit den Utensilien, die sie zum Après-Ski immer mitgenommen haben – zwei Bretter mit Bindung, zwei Stecken, zwei hohe Schuhe aus Hartplastik – nun anfangen sollen.
Theoretisch gäbe es die Möglichkeit, diese, sofern richtig zusammengestellt, für sportliche Betätigung zu nutzen. Dafür sollen nun eigene Kurse angeboten werden. Auch „Gondelfahren für Einsteiger“ wird es geben – es wird aber eine Geduldübung.
Après-Ski ist aber nicht das einzige Corona-Opfer. Auch der Krawatte geht es an den Kragen, wie diese Woche zu lesen war. „Pah!“, werden Sie jetzt einwenden. Es trug ja schon vorher kaum noch jemand Krawatte! Seit der französische Starphilosoph das Hemd immer bis zum Nabel aufgeknöpft hatte und der Herausgeber eines Wochenmagazins diesen Trend dann nach Österreich brachte. Das ist prinzipiell richtig. Aber wie wir seit dem ersten Lockdown wissen: Corona ist wie ein Brennglas auf bereits bestehende Probleme.
Ein neben Corona gern vergessenes ist der Klimawandel. So gesehen ist die Absage von Après-Ski ohnehin nicht so schlimm. Denn à la longue wird sowieso ein Aper-Ski daraus. Dann braucht man die lästigen Utensilien auch nicht mehr. (oli)
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.09.2020)