Bundesfrauenkonferenz

Meri Disoski zur Vorsitzenden der Grünen Frauen gewählt

(c) APA/VERENA MOSER
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97 Prozent haben am Samstag bei der Bundesfrauenkonferenz für die Nationalratsabgeordnete gestimmt. Auf ihrer Agenda steht unter anderem die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs in Österreich.

Die "ökonomische Unabhängigkeit von Frauen stärken und reproduktive Rechte schützen" sind die Schwerpunkte von Meri Disoski, der neuen Vorsitzenden der Grünen Frauen Österreich. Sie wurde am Samstag bei der Bundesfrauenkonferenz mit 97 Prozent gewählt. Im Interview mit der Austria Presseagentur plädierte sie zuvor für die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs in Österreich.

"Für uns gehört der Paragraf im Strafrecht sofort gestrichen", betonte Disoski - die durchaus realistisch aber ergänzte, dass dies mit den derzeitigen Mehrheitsverhältnissen im Nationalrat wohl nicht umsetzbar ist. Schwangerschaftsabbruch in Österreich ist zwar eigentlich illegal, wird aber durch die sogenannte Fristenlösung nicht geahndet.

Als Frauensprecherin löste Disoski - in der Grünen Tradition, dass die Bereichssprecherin im Parlamentsklub auch Vorsitzende der Grünen Frauen ist - Ewa Ernst-Dziedzic ab. Ihre Richtung belegte die neue Vorsitzende bei der Bundesfrauenkonferenz mit zwei Leitanträgen: Einem zur Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs und einem zur "ökonomischen Unabhängigkeit". Darin wird für verpflichtende Lohntransparenz, zeitgemäße Karenzmodelle, 35-Stunden-Arbeitswoche sowie Ausbau der Kinderbetreuung plädiert.

Zufrieden mit bisheriger Arbeit der Grünen in Regierung

Mit der Arbeit der Grünen in der Bundesregierung zeigte sich Disoski zufrieden. So sei das Budget im Bereich Gleichstellung zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrzehnt aufgestockt worden, die Grünen hätten zudem Maßnahmen gegen Hass im Netz, den Schutz vor Frauen gegen Gewalt und das sogenannte Upskirting-Verbot durchgesetzt. Dass die ÖVP die Frauenministerin stellen, stört Disoski nicht sonderlich. Mit Susanne Raab habe man eine gute Gesprächsebene.

Disoski wurde als Tochter mazedonischer Eltern in Wien geboren und wuchs in Niederösterreich auf. Während ihres Germanistik-Studiums engagierte sie sich in der Österreichischen Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft (ÖH), dann auch in der Wiener Landesgruppe der Grünen Wirtschaft. Von 2015 bis 2019 war Disoski außerdem Bezirksrätin im Wiener Gemeindebezirk Währing. Bei der Nationalratswahl 2019 gelang ihr der Einzug ins Hohe Haus.

(APA)

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