Er wolle die Leute dafür sensibilisieren, dass Österreich nicht nur deutschsprachig sei, sagt der Richter und Schriftsteller Janko Ferk. Ein Gespräch über Kärnten, das nunmehr ein gutes Land sei. Über Gerechtigkeit, Sigmund Freud und Peter Handke.
In einer neuen Sendereihe auf Ö1 sprechen Sie mit bekannten Vertretern österreichischer Volksgruppen. Der Titel lautet: „Unser vielfältiges Erbe“. Was ist der Anlass, das Motiv dahinter?
Janko Ferk: Ich will die Leute dafür sensibilisieren, dass Österreich nicht nur deutschsprachig ist – und dass es einmal viel größer war, als es jetzt ist. Mein erster Gast, Christian Kolonovits, ist nicht nur Österreicher, sondern hat einen burgenländisch-kroatischen Vater und eine ungarische Mutter. Das ist die Vielfalt, die ich meine.
Glauben Sie, dass diese Sensibilisierung notwendiger denn je ist?
Ich glaube, dass sie sehr notwendig ist. Wir haben Jahrzehnte gebraucht, bis in Kärnten zweisprachige Ortstafeln aufgestellt wurden. Insofern brauchen wir noch immer ein Bewusstsein für die Gleichberechtigung und dafür, dass die österreichische Geschichte etwas mehr ist als nur eine deutschsprachige.