Interview

Siegfried Menz: "Die frühere Sperrstunde ist total falsch"

Die Biersteuer muss sinken, fordert der Brauereiverband- Obmann Sigi Menz.
Die Biersteuer muss sinken, fordert der Brauereiverband- Obmann Sigi Menz.Die Presse/Clemens Fabry
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Ottakringer-Aufsichtsrat Siegfried Menz über Österreichs ängstliche Corona-Politik, Pleiten bei den Brauereien und den Fehlschuss Plastikpfand.

In Westösterreich schließen die Lokale jetzt um 22 Uhr, Feiern finden kaum noch statt. Was bedeutet das für heimische Brauer?

Siegfried Menz: Der Bierbranche geht es nicht gut, weil die ganze Gastronomie unter erheblichen Einbußen leidet. Ein Drittel bis die Hälfte unseres üblichen Umsatzes in dem Bereich ist weg. Das kann der Handel nicht ausgleichen. Die frühere Sperrstunde ist in meinen Augen total falsch. Den Gastronomen fällt wieder Geschäft weg, weil sie um acht Uhr die Küche sperren müssen, damit die Gäste um zehn alle draußen sind. Und was bringt es? Bei den Jungen verlagert sich das Feiern eben ins Freie oder in Privatwohnungen. Ob das so viel gescheiter ist, weiß ich nicht.

Brauereien haben oft recht strikte Verträge mit festen Abnahmemengen mit Lokalen. Müssen die heuer eingehalten werden?

Nein. Es ist für die Lokalbesitzer und für die meisten Brauereien ganz selbstverständlich, dass diese Verträge heuer so nicht eingehalten werden können. Für die meisten geht es schließlich um die Frage, wie sie überhaupt überleben können. Auf dem Land hat der Sommertourismus geholfen, aber die innerstädtische Gastronomie ist hart getroffen. Dass die Deutschen ausfallen, ist eine riesige Ohrfeige für den Tourismus.

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