Rad-Straßenrennen

Alaphilippe ist neuer Weltmeister

APA/AFP/MARCO BERTORELLO
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Solosieg des Franzosen beim Straßenrennen in Imola vor Belgier Van Aert und Schweizer Hirschi.

Die aggressive Fahrweise hat sich für Julian Alaphilippe einmal mehr bezahlt gemacht. Der 28-Jährige eroberte am Sonntag in Imola als erster Franzose seit 23 Jahren den WM-Titel im Rad-Straßenrennen. Nach 258 Kilometern auf einem schwierigen Rundkurs und mehr als sechseinhalb Stunden triumphierte Alaphilippe 24 Sekunden vor dem Belgier Wout van Aert und dem Schweizer Marc Hirschi, die im Sprint einer fünfköpfigen Verfolgergruppe voranlagen.

Alaphilippe hatte sich lange im Hintergrund gehalten, aber im langen Anstieg der letzten Runde nutzte er seine Explosivität zum schließlich entscheidenden Angriff. Zuvor hatte Tour-De-France-Gewinner Tedej Pogacar (SLO) erfolglos versucht, sich abzusetzen (33. Platz). Der neue Champion rettete sich vor den uneinigen Verfolgern ins Ziel und feierte nach fünf Etappensiegen bei der Tour de France (2018/19/20) und dem Gewinn von Mailand-San Remo (2019) seinen bisher größten Erfolg.

Tränen statt großer Worte

Im Ziel fehlten Alaphilippe die Worte, dafür flossen Tränen. „Der Titel war mein großer Karriere-Traum, schon einige Male war ich nahe dran. Auch diesmal hatte ich große Ambitionen und ich habe einen Traumtag erwischt", sagte der Nachfolger des Dänen Mads Pedersen. Sein Vorsprung betrug im Finish nur rund 15 Sekunden und wäre auf den letzten 3,5 Kilometern aufzuholen gewesen. Doch die Verfolger konzentrierten sich lieber auf den Sprint um die restlichen Medaillen. Ex-Weltmeister Michal Kwiatkowski (POL), Jakob Fuglsang (DEN) und Primoz Roglic (SLO) gingen auf den Plätzen vier bis sechs leer aus.

Die Österreicher waren auf der für sie ungewohnt langen Distanz chancenlos. Von den mit Ausnahme von Riccardo Zoidl unerfahrenen ÖRV-Fahrern setzte sich anfangs Marco Friedrich als Mitglied einer siebenköpfigen Spitzengruppe in Szene. Er wurde aber nach 145 km wieder gestellt und wenig später holte das Feld auch seine Fluchtgefährten zurück. Friedrich gab nach rund 170 km wie zuvor Markus Wildauer auf. Kein Österreicher landete unter den besten 50.

(APA)

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