Landestheater Niederösterreich

Felix Krull ist nicht zu fassen

Champagner für alle Hochstapler! Von links: Tilman Rose, Tobias Artner (als Felix Krull), Nanette Waidmann, Laura Laufenberg und Michael Scherff.
Champagner für alle Hochstapler! Von links: Tilman Rose, Tobias Artner (als Felix Krull), Nanette Waidmann, Laura Laufenberg und Michael Scherff. (c) Alexi Pelekanos
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Felix Hafner konzentriert Thomas Manns Roman auf eine Show von 75 Minuten. Amüsant, wenn auch längst nicht so hinterfotzig wie das Original.

Wie soll man sich den Titelhelden von Thomas Manns Schelmenroman „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ vorstellen? „Der Memoiren erster Teil“ wurde vor dem Ersten Weltkrieg geschrieben und in verschiedenen Fassungen 1922/23/37 veröffentlicht. An Teil zwei arbeitete Mann vor seinem Tod in den Fünfzigerjahren, ohne ihn zu vollenden. Wen sehen wir also vor uns? Einen trickreichen Dandy, der das Bürgertum der Vorkriegszeit aufmischt? Einen halbseidenen Künstler, der die katastrophale Zwischenkriegszeit überleben will? Oder einen dreisten Betrüger des Wiederaufbaus nach 1945?

Regisseur Felix Hafner hat sich im Landestheater Niederösterreich (am Samstag war in St. Pölten Premiere) für zeitlose Kleinkunst entschieden. In seiner Bühnenfassung turnt Tobias Artner wie ein Artist durch 22 Szenen, groß gewachsen, Lockenkopf, oft bereitwillig grinsend. Er trägt das schwarze, von Strass funkelnde Trikot eines Trapezkünstlers. Dieses Outfit passte auch zu einem Fitnesstrainer der Disco-Ära.

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