Astronomie

Ein Planet, der so heiß ist, dass Eisen verdampft

Künstlerische Darstellung des Planeten Wasp-189b beim Transit vor seinem Stern.
Künstlerische Darstellung des Planeten Wasp-189b beim Transit vor seinem Stern.ESA/ATG medialab
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Schon der erste Exoplanet, den das ESA-Weltraumteleskop Cheops untersucht hat, ist ausgesprochen extrem.

Cheops heißt das jüngste, am 18. Dezember 2019 in eine Erdumlaufbahn gestartete Weltraumteleskop der europäischen Weltraumorganisation ESA. Das stolze Akronym steht für „Characterising Exoplanet Satellite“, beschreibt also seine Aufgabe: Cheops soll Exoplaneten – Planeten anderer Sterne – suchen und vor allem bereits bekannte ferne Planetensysteme genauer untersuchen.

Gleich die erste Publikation, die auf Messungen von Cheops beruht, erschienen in „Astronomy & Astrophysics" (28. 9.), unter Beteiligung von Forschern des Instituts für Weltraumforschung (IWF) in Graz, beschreibt einen ziemlich extremen Planeten: einen sogenannten ultraheißen Jupiter namens Wasp-189b, das kommt von der Methode („Wide Angle Search for Planets“), mit der er entdeckt wurde. Er ist ein Gasriese wie unser Jupiter, ungefähr eineinhalb mal so groß wie dieser, doch er ist seinem Stern viel näher, umrundet ihn in weniger als drei Tagen. „Mit Cheops konnten wir messen, wie hell der Planet ist und daraus auf seine Temperatur – 3200 Grad Celsius – rückschließen“, erklärt Erstautorin Monika Lendl: „Bei so heißen Temperaturen schmilzt Eisen und wird sogar gasförmig.“ So heiß ist er allerdings nur auf seiner Tagseite, also der Seite, die dem Stern zugewandt ist. Im Gegensatz zur Erde ist das immer dieselbe Seite des Planeten, auf der anderen Seite ist es immer Nacht.

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