Mit 14,3 Prozent ging das BIP im Frühjahr so stark zurück wie nie zuvor seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Fürs Gesamtjahr sind die kommenden Wochen entscheidend.
Wien. Der Einbruch der heimischen Volkswirtschaft aufgrund der Corona-Pandemie im Frühjahr fiel noch drastischer aus als bisher erwartet. Um 14,3 Prozent ging das Bruttoinlandsprodukt laut Zahlen der Statistik Austria im zweiten Quartal (Anfang April bis Ende Juni) gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres 2019 zurück. Damit wurde die erste Berechnung des Wifo aus dem Sommer, die auf ein Minus von 12,8 Prozent kam, nochmal spürbar unterboten.
„Das ist der kräftigste Rückgang seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Covid-19-Pandemie traf die Wirtschaft dabei in einer Phase der konjunkturellen Abkühlung. Fast im gesamten EU-Raum fielen die Wachstumsraten schon 2019 deutlich schwächer aus als noch in den Jahren davor“, so Statistik-Generaldirektor Tobias Thomas. Denn auch im Jahr 2019 war das Wachstum mit einem Plus von 1,4 Prozent bereits deutlich schwächer als noch in den Jahren 2018 (plus 2,6 Prozent) oder 2017 (plus 2,4 Prozent).
Kein Bereich hält dagegen
Der große Unterschied zu früheren Rezessionen ist dabei, dass alle drei Hauptbereiche der Volkswirtschaft gleichzeitig nach unten ge gangen sind. So brach infolge von geschlossenen Geschäften und Restaurants nicht nur der Konsum drastisch ein, auch die Bruttoanlageinvestitionen der Unternehmen und vor allem die internationalen Exporte gaben stark nach (siehe Grafik).