Umweltschutz

Schlechtes Zeugnis für die heimische Artenvielfalt

Artenvielfalt
ArtenvielfaltDie Presse/ Clemens Fabry
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Die Konsultation für die Biodiversitäts-Strategie 2030 ist abgeschlossen. Die Analyse beginnt.
 
 

Keine Tiergruppe ist auf der Welt so stark vertreten wie die Insekten. Wegen des Klimawandels, invasiver Arten und Pestiziden werden es aber immer weniger. Das Umweltministerium lässt nun über 700 Fragebögen auswerten, die als Grundlage zur Biodiversitätsstrategie 2030 dienen sollen.

„Insekten machen rund 60 Prozent der Tierwelt aus. Es sind über eine Million verschiedene Insektenarten bekannt, geschätzt gibt es aber bis zu fünf Millionen“, sagte Helmut Gaugitsch, Biodiversitätsexperte im Umweltbundesamt, am Montag in der gemeinsamen Pressekonferenz mit Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Alleine in Österreich seien 40.000 verschiedene Insektenarten zuhause. Sie sind nicht nur als Nahrung für Vögel, Igel & Co. wichtig. Viele Pflanzen könnten ohne die Insekten gar nicht leben. „Die bestäubungsabhängige Produktion erwirtschaftet rund 300 Millionen Euro im Jahr“, so Gaugitsch. Um dem Aussterben vieler Arten entgegenzuwirken, entwickelt das Umweltministerium eine Strategie für die nächsten zehn Jahre.

Von 3. August bis vergangenen Sonntag kommentierten 1723 Personen die vorgeschlagenen Maßnahmen, mehr als 700 füllten einen Fragebogen dazu aus. Das Ergebnis: Die biologische Vielfalt in Österreich werde überwiegend als „schlecht“ bis „mittel“ eingestuft, wie Gewessler mitteilte. Die meisten Teilnehmer hielten den Flächenverbrauch, die Bodenversiegelung und den Klimawandel für besonders relevante Herausforderungen. Und sie wünschten sich weniger Pestizideinsatz.

In den nächsten Wochen kommt die genaue Auswertung der Fragebögen, die zum ersten Entwurf der Biodiversitäts-Strategie herangezogen wird. Langfristig will das Ministerium daraus einen Plan, eine „Vision“ für eine gesunde Natur bis 2050 entwickeln. „Die Artenvielfalt ist nicht nur eine Lebensversicherung für uns, sondern auch für die nächsten Generationen“, sagte Gewessler.

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