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Quarantäne nach dem Kaffeehausbesuch?

APA/ROBERT JÄGER
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Am ersten Tag der Registrierpflicht rebellieren viele und wollen keine Daten preisgeben − vor allem aus Angst vor Quarantäne. Warum diese Sorge unbegründet ist, und wie die Registrierpflicht doch bereits ein erstes Opfer forderte.

Seit Montagmorgen gilt in Wien: Kein Espresso, kein Kipferl – so man es im Sitzen zu sich nimmt –, ohne Name, E-Mail-Adresse und Handynummer in ein Formular einzutragen oder einen QR-Code im Lokal zu scannen, um seine Daten auf dem Handy einzutragen. Und das hat gleich am Montagmorgen für Konflikte gesorgt: Von Stammgästen in Traditionscafés, die sich weigern, nun mehrmals täglich beim schnellen Kaffee Zettel auszufüllen, bis zu Gästen in Shisha-Bars, die das Registrieren verweigern, reichen Berichte. Und manche tragen nun „Schneewittchen“ oder „Rudolf Anschober“ in Formulare ein, um Fotos davon online zu teilen.

Der echte Rudolf Anschober, der Gesundheitsminister, nannte die Registrierpflicht am Montag eine „Erleichterung“ fürs Kontaktmanagement. Und die wird in der Gastro von Gästen wie Gastgebern als gelinderes Mittel mehrheitlich auch angenommen. Obwohl die Registrierpflicht schon am Montag ein erstes Opfer gefordert hat: Der für das kommende Wochenende angesetzte Wiener Weinwandertag ist abgesagt.

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