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Zum Nachhören: "Google"-Zukunftswerkstatt mit Rainer Nowak

"Google-Zukunftsgespräch"
"Google-Zukunftsgespräch"Roland Rudolph
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Österreichs Unternehmen haben Aufholbedarf in Sachen Digitalisierung. Helfen soll eine neue Online-Plattform von Google. Zum Start der „Zukunftswerkstatt“ diskutierten Unternehmer und die Wirtschaftsministerin, es moderierte: Rainer Nowak. Die Talkrunde kann man im „Presse"-Podcast nachhören.

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck hat es derzeit nicht einfach. Einerseits ist da natürlich die Coronakrise, die die österreichische Wirtschaft im vergangenen halben Jahr so stark einbrechen hat lassen, wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Das BIP ist im zweiten Quartal um 14,3 Prozent gesunken, die Arbeitslosenzahlen zuletzt wieder gestiegen. In viele Bereichen liegt die österreichische Wirtschaft am Boden – ein schneller Aufschwung deutet sich angesichts der hohen Zahl an Neuinfektionen nicht an.

Andererseits ist Margarete Schramböck auch Ministerin für Digitalisierung. In dieser Funktion müsste sie die aktuelle Entwicklung eigentlich freuen. Die Coronakrise wurde für viele heimische Betriebe nämlich zum Katalysator für die digitale Entwicklung. „Wir sehen, dass die Digitalisierung für die Wirtschaft wie ein Impfstoff wirkt“, so die Ministerin. Die Krise habe nämlich gezeigt, dass es vor allem innovative Unternehmen sind, die besser durch die Krise kommen. Hochdigitalisierte Unternehmen hätten ein doppelt so hohes Wachstum als digitale Nachzügler, erklärt Schramböck.

Die aktuelle Wirtschaftsdaten zeigen aber, dass viele österreichische Unternehmen in Sachen Digitalisierung noch enormen Aufholbedarf haben, weshalb man in Zukunft digitale Kompetenzen in allen Berufsbildern noch stärker einbauen werde. Das Thema Digitalisierung spiele für die heimischen Konzerne generell eine immer größere Rolle. Bei den Schwerpunkten „Künstliche Intelligenz“ und „Cyber Security“ gäbe es vonseiten der Wirtschaft große Nachfrage, so Schramböck, die am Montag im Rahmen einer Veranstaltung zum digitalen Wirtschaftsstandort Österreich aus ihrer momentanen Selbstisolation zugeschaltet wurde.

Was bringt Googles "Zukunftswerkstatt"?

Bei dem von Google veranstalteten „Zukunftsgespräch“ in der Libelle im Wiener Museumsquartier präsentierte Google Österreich-Chefin Christine Antlanger-Winter die „Zukunftswerkstatt“, eine speziell auf den österreichischen Markt optimierte digitale Plattform für Österreichs Händler. Damit wolle der Online-Gigant Unternehmen künftig beim Aufbau digitaler Verkaufs- und Vertriebskonzepte helfen, kündigt Antlanger-Winter an.

Die Plattform solle ab sofort Unternehmer vernetzen und ihnen dabei helfen, deren Onlinepräsenz sowie deren digitalen Vertrieb zu verbessern. Antlanger-Winter spricht von einer „großen Chance für die österreichischen Betriebe“ und will einen „Anschub geben“, um Österreichs mittelfristig wirtschaftsfit zu machen. Mit Informationen und Trainingsangeboten wolle Google damit speziell kleinere Händler und KMUs erreichen, die aufgrund geringerer Ressourcen große Schwierigkeiten haben, online konkurrenzfähig zu sein.

Wie das gelingen soll, zeigen Positivbeispiele von Unternehmen, die bereits einen guten Onlineauftritt hinlegen. Ein solcher habe seinem Unternehmen nach dem Lockdown ein zweistelliges Umsatzplus beschert, erzählt etwa Markus Giesswein, Digital-Pionier und CEO des gleichnamigen Unternehmens, das seine Produkte aus Merinowolle schon seit 15 Jahren auch online vertreibt. Nach einem anfänglichen „Schock“ brachte Corona für das Familienunternehmen doch noch ein „Happy End“, so Giesswein. Davon sind viele heimische Unternehmer derzeit weit entfernt – ein Ausbau der digitalen Vertriebswege kann jedenfalls ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung sein.

Google Zukunftsgespräch

Beim „Zukunftsgespräch“, gehostet von Google Österreich, sprachen österreichische Wirtschaftsvertreter über die steigende Bedeutung der Digitalisierung für die heimische Wirtschaft.

Am Podium diskutierten

  • Christine Antlanger-Winter: Country Director Google Österreich
  • Rainer Will, CEO Handelsverband
  • Markus Giesswein, CEO Giesswein
  • Hannah Lux, Gründerin Vollpension
  • Margarete Schramböck, Bundesministerin für Wirtschaft und Digitalisierung

moderiert wurde das Gespräch von „Die Presse"-Chefredakteur Rainer Nowak

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