Ein Jahr nach der Nationalratswahl erscheint Türkis-Grün alternativlos. Aber das schien bei Türkis-Blau lange Zeit auch so.
Vor einem Jahr war Nationalratswahl. Die großen Wahlsieger waren die ÖVP mit einem Plus von sechs Prozentpunkten und die Grünen mit einem Plus von zehn Prozentpunkten. Eine Koalition zwischen diesen beiden Parteien war am Wahlabend zwar wahrscheinlich, aber keinesfalls sicher. Zu unterschiedlich waren die Positionen in diversen Bereichen – allen voran in der Migrationspolitik. Zu groß schien die emotionale Kluft: Im Weltbild vieler Grüner hatte die ÖVP die FPÖ auf dem Weg in die Hölle rechts überholt. Für viele Türkise wiederum waren die Grünen weltfremde Idealisten, die ohnehin eher zur SPÖ passten.
Aber schon im Wahlkampf hatten auf einer sehr persönlichen Ebene ÖVP-Chef Sebastian Kurz und Grünen-Chef Werner Kogler einen Draht zueinander gefunden. Einen, der bis heute hält.