Damit das Ziel von 55 Prozent CO2-Reduktion bis 2030 erfüllt werden kann, brauche es radikale Verteuerungen, so eine Studie. Wie etwa einen Spritpreis von vier Euro je Liter.
Wien. Es sei ein „mutiges, aber auch wichtiges Ziel“, so Vizekanzler Werner Kogler und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) jüngst über den Plan von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, das Reduktionsziel für CO2-Emissionen per 2030 von 40 auf 55 Prozent gegenüber dem Wert von 1990 zu erhöhen. Österreich wolle sich dafür einsetzen, dass dieses Ziel verbindlich komme und man globaler Klimavorreiter sei.
Doch was würde ein solches Ziel etwa für die heimischen Autofahrer bedeutet? Diese Frage stellte man sich beim ÖAMTC und ließ daher eine Studie des Economica-Instituts erstellen, welche Maßnahmen notwendig seien, um das geplante, verschärfte Klimaziel zu erreichen. Das Ergebnis: Wenn Europa und somit auch Österreich sich ein solches Ziel setzt und es auch einhalten will, braucht es radikale Maßnahmen samt drastischer Verteuerungen im Verkehrsbereich.
Höhere Steuern und Road Pricing
Economica hat im Rahmen der Studie mehrere Szenarien berechnet. Bereits im Basisszenario werden dabei eine Reihe von Maßnahmen angenommen, die vom Umweltbundesamt im jüngsten Sachstandsbericht Mobilität vorgeschlagen wurden. Darunter fallen eine sofortige Erhöhung der Mineralölsteuer für Benzin um 20 und für Diesel um 28,5 Cent sowie die Kopplung der Steuer an die Inflation. Eine sofortige Verdopplung des Basistarifs der motorbezogenen Versicherungssteuer. Eine Verteuerung der Normverbrauchsabgabe durch das jährliche Absenken des CO2-Abzugswerts. Und die Einführung von Road Pricing für Pkw ab 2025 mit 2,3 Cent je Kilometer. Dieser Wert soll bis 2034 auf 4,6 Cent steigen.