Urschitz meint

Ökosteuern ohne jeden Klimaeffekt

Steuern und Förderungen sollten so konstruiert sein, dass man die anvisierten Ziele auch erreicht.

Klimaschutz kostet etwas. Deshalb ist es auch ganz gut, dass die Dekarbonisierung des täglichen Lebens über staatliche Förderungen und steuerliche Anreize vorangetrieben wird. Außer natürlich, man macht es so, wie das bei öffentlichen Förderungen leider eher die Regel als die Ausnahme ist: ideologiegetrieben und ohne Rücksicht darauf, ob man mit dem eingesetzten Geld auch tatsächlich das angestrebte Ziel erreicht.

Nehmen wir den neuen Verkaufsschlager Plug-in-Hybrid-Pkw: Im Prinzip eine feine Sache, die speziell der deutschen Autoindustrie hilft, ihre Treibhausgasvorgaben zu erfüllen. Und den Autofahrern erlaubt, ohne Reichweitenangst in die E-Mobilität hineinzuwachsen. Man pendelt etwa täglich elektrisch zur Arbeit, beim Wochenendausflug lässt man dann nach Leerung der Batterie den Verbrenner heran. Der Testzyklus ist auf dieses Verhalten aufgebaut und ergibt damit Verbrauchswerte von vielfach unter zwei Litern auf 100 Kilometer.

In der Theorie. In der Praxis, hat das Fraunhofer-Institut in einer umfassenden Studie herausgefunden, liegt der Spritverbrauch solcher Autos bis zum Vierfachen über den Testwerten. Ganz einfach deshalb, weil speziell Dienstwagenfahrer (mit Firmen-Tankkarte) sehr häufig auf das Nachladen verzichten. Aus Bequemlichkeit und aus Kostengründen, denn den Strom müssen sie aus eigener Tasche bezahlen. Firmenautos machen aber einen wesentlichen Teil des Neuwagengeschäfts aus.

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