Gastkommentar

Damit das Virus sichtbar wird: Schnelltests als Anfang vom Ende der Pandemie

CORONAVIRUS: 'DURCHFUeHRUNG VON ANTIGEN-SCHNELLTESTS'
CORONAVIRUS: 'DURCHFUeHRUNG VON ANTIGEN-SCHNELLTESTS'APA/ROBERT JAEGER
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Warum Antigen-Schnelltests dem Coronavirus seinen größten Trumpf nehmen und dadurch zum Gamechanger werden können.

Das Coronavirus ist aus mehreren Gründen ein heimtückisches Virus. Für den Einzelnen ist das Risiko eines schweren Verlaufs bei einer Erkrankung überschaubar, die Letalität liegt bei etwa 0,25 Prozent. Das kling wenig, ist aber deutlich höher als bei der Influenza, an der allein in Österreich jährlich mehr als 1000 Menschen sterben. Zudem ist die Sterblichkeit bei Covid-19 ungleich verteilt. So ist das Risiko für Kinder, schwer zu erkranken, sehr gering, auch jüngere Menschen sind kaum gefährdet. Das Risiko steigt überproportional bei älteren Personen und jenen mit Vorerkrankungen. Kritisch wird es, wenn sich zu viele Menschen innerhalb kurzer Zeit anstecken und ein Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung droht, wie in der Lombardei zu beobachten war. Auch wenn das österreichische Gesundheitssystem deutlich besser aufgestellt ist, werden auch hier Kapazitäten regelmäßig knapp, man denke an die hunderten Gangbetten in der Grippesaison 2016/2017 in Wien.

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Das Coronavirus ist daher vor allem deshalb so gefährlich, weil es zumeist milde oder asymptomatische Verläufe auslöst und sich somit unsichtbar verbreitet – denn wer sich nicht krank fühlt, bleibt auch nicht zu Hause und steckt daher unwissentlich andere Menschen an. Die gängigen PCR-Tests haben es zwar geschafft, die Infizierten sichtbar zu machen, sie benötigen aber zu viel Zeit und Ressourcen. Allein die Auswertung im Laborgerät dauert Stunden, die Logistik mit Anruf, Probenentnahme, Verarbeitung der Resultate und Verständigung der Betroffenen mitunter zehn Tage und länger. So können Infektionsketten nicht identifiziert und unterbunden werden. Das ist höchstens eine historische Aufarbeitung der Ausbreitung.

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