In Peking wird Tag und Nacht an einem neuen hochmodernen Fußballstadion gearbeitet.
Corona-Jahr

Chinas Wirtschaft geht es besser als erwartet

Die Wirtschaft der Volksrepublik zieht schneller an, als von Experten prognostiziert. Die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft vollzieht nun einen grundlegenden Richtungswechsel. Keine guten Nachrichten für Europa.

Quasi über Nacht machten die Planierraupen und Abrissbirnen im August das Arbeiterstadion im Zentrum Pekings dem Erdboden gleich: Wo früher der sozialistische Prachtbau mit 64.000 Zuschauerrängen stand, werken nun Tag und Nacht dutzende Arbeiter, um ein neues hochmodernes Fußballstadion zu errichten. In rund zwei Jahren soll es fertig sein, rechtzeitig für die Asienmeisterschaft. Im Corona-Jahr beweist das Großbauprojekt: Die chinesische Wirtschaft brummt wieder, fast wie zu alten Zeiten.

Dies legen auch die neuesten Zahlen der nationalen Statistikbehörde vom Mittwoch nahe: Der offizielle Einkaufsmanager-Index für das verarbeitende Gewerbe stieg von 51,0 im August auf stolze 51,5 im September. Damit liegt der Wert nicht nur über dem Grenzwert von 50, der positives Wachstum ausdrückt, sondern auch deutlich über den Prognosen der meisten Ökonomen. Ebenso steuerte der Dienstleistungssektor im letzten Monat auf seinen höchsten Wert seit fast sieben Jahren zu, was eine gestiegene Nachfrage in der Gastronomie und Reiseindustrie belegt. Die zweitgrößte Ökonomie der Welt wirtschaftet und konsumiert also bereits fast wieder auf Vorjahresniveau.

Europa profitiert und ist besorgt

Auch für den Rest der Welt sind dies gute Nachrichten, profitiert doch insbesondere Europa von einem stabilen Wirtschaftswachstum Chinas. Seit Jahren bereits generiert die Volksrepublik schließlich fast ein Drittel des globalen Wachstums. Und dennoch sorgen sich heimische Unternehmen, dass in Peking bald andere Spielregeln gelten können.

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