Sport-Club

Mit einem Polizisten auf der „Promille-Route“

Geführte Tour im Mostviertel
Geführte Tour im MostviertelBenedikt Kommenda
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Für Eingeweihte gibt es um Wilhelmsburg in Niederösterreich auch inoffizelle und doch erlaubte Mountainbike-Strecken.

Als der Sport-Club im Sommer eine Exkursion in die westlichsten Ausläufer des Wienerwalds wagte und eine Mountainbike-Runde bei Wilhelmsburg erprobte, machte sich ein bisschen Enttäuschung breit: beim Sport-Club, weil er den Schwierigkeitsgrad und die Familienfreundlichkeit der „Sagensteintour“ anders empfand, als von offizieller Seite angegeben; bei einem Mostviertler Tourismusverantwortlichen, weil der Sport-Club diese Empfindung dann ungeschminkt verbreitete. Der Touristiker wünschte sich „lesenswertere Artikel“, auf dass der Sport-Club und seine Besucher eher mehr Lust auf die Raddestination Mostviertel bekommen mögen, als von dieser abgehalten zu werden.

Immerhin wurde zugleich ein guter Kenner der Örtlichkeit befragt, wie es denn um die Strecke wirklich stehe: Rudolf Lurger, Vorsitzender der Naturfreunde Österreich, Ortsgruppe Wilhelmsburg, und Polizist. Der konnte dem Sport-Club nur beipflichten, unterstützte aber das Anliegen, die schönen Seiten der Gegend für Mountainbiker zu zeigen. Und lud den Sport-Club zu einer individuellen geführten Tour ein, einer Runde, die nicht als solche ausgewiesen ist, „aber ohne Probleme mit den örtlichen Grundstücksbesitzern, Forstverantwortlichen, usw. befahren werden kann“ (der Sport-Club darf den gpx-Track auf Wunsch auch weitergeben).
Wir starten beim Schwimmbad in Wilhelmsburg (für Einheimische: Wümschburg) und fahren ostwärts Richtung Kreisbach. Lurger kennt entlang seiner Hausrunde jeden Hof samt Bewohner; es geht auf und ab, der Ober-Naturfreund weiß auf jeder Anhöhe, was man in weiter Ferne sähe, wäre die Sicht nur besser. Ganz nahe nehmen wir heimelige Almenanblicke wahr.

Grafik: Petra Winkler

Und wir fahren ein Stück auf der „Promille-Route“: Sie diente früher einmal Autofahrern mit zu Recht schlechtem Gewissen als gar nicht so geheime Verbindung zwischen Traisen- und Gösental. Seine selbst gewählte Mission hat Lurger erfüllt: zu zeigen, „dass es bei uns in Wümschburg ganz nett ist“.

E-Mails an: benedikt.kommenda@diepresse.com

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